Donnerstag, 8. Juli 2021

Kasimir ist Ohrenzeuge


Letzte Nacht schrie und heulte Kasimir vor dem Haus. Konstantin wachte zuerst davon auf, sprang über mein Bett hin zum Fensterbrett und horchte ins Dunkle. Dann hörte auch ich das laute Miauen. Ich zog den Rollladen hoch, ging auf den Balkon und rief nach Kasimir, der schon wieder verschwunden war. Plötzlich kam er laut klagend über die Straße angerannt. Es war kurz vor vier Uhr. 

Ich holte ihn hoch, fütterte die beiden und legte mich wieder schlafen. Anders als sonst versuchte Kasimir nicht mehr, wieder rauszukommen. Morgens fand ich ihn auf einer Fensterbank, wo er gemütlich lag. Er war deutlich stiller als sonst.

Mittlerweile wusste ich, warum: Auf meinem Handy hatte ich bereits gelesen, dass Kriminelle nachts versucht hatten, den Geldautomaten der Bank eine Straße weiter zu sprengen. Die Uhrzeit deckte sich mit dem Zeitpunkt von Kasimirs Schreien, sprich, er war Ohrenzeuge gewesen.

Foto: Petra

Es ärgert mich, dass diese Verbrecher ohne Rücksicht auf Verluste die Umgebung in Schrecken versetzen. Mein Kater tut mir leid, denn er hatte große Angst. Zumindest ist es diesen Leuten nicht gelungen, den Automaten zu knacken. Ich bin mittags hingegangen, die Polizei war allerdings schon wieder weg, nur ein Wachmann stand noch da.  

Kasimir hat zum Glück kein Trauma erlitten und geht bereits wieder spazieren.   
 

1 Kommentar:

Adi Positas hat gesagt…

Wäre ja vielleicht ein neues Projekt "Die Abenteuer von Kommissar Kasimir" in Buchform oder als Kolumne.