Donnerstag, 12. Juni 2008

Nee, nee, nee...

die häuslichen Katastrophen reißen nicht ab, und diesmal bin ich nicht schuld, es sei denn, daß das Einfüllen von Klarspüler und ein wenig Salz in die Spülmaschine der Auslöser des Mißgeschicks war, das ich vorfand, als ich kurz vor dem Fußballspiel nach Hause kam. Ich fand meinen Sohn in der Küche damit beschäftigt, Wasserpfützen aufzuwischen. Bei genauerem Hinschauen mußte ich ihm Recht geben, da war Wasser auf dem Boden und auch unter den Schränken, unter der Spüle und neben der Waschmaschine....Soweit ich sehen konnte, sind auch die Wände naß. Eigentlich wollte ich Fußball gucken. Tat ich dann auch, vor Aufregung und weil nichts mehr zu essen im Hause war, löffelweise Nesquickpulver ohne Ende verspeist. Welcome back liebes Kilogramm. Nach der ersten Halbzeit habe ich dann in der Pause meinen treuen Installateur erreicht. Er versprach, morgen früh zu kommen und war froh, daß ich nicht auf sofort bestand. Wir sollen heute, bevor wir ins Bett gehen, den Haupthahn zudrehen, inzwischen rinnt es weiter. Das heißt, ich kann derzeit auch nicht die weißen Hosen waschen, die noch mit auf die Reise sollten.
Inzwischen spielt Österreich, und ich bin mal gespannt, was mein Kind morgen berichtet. Sie treffen sich heute abend im Literaturhaus, wo zwei Schriftsteller, von den sie einen kennt, dieses Spiel kommentieren. In Graz wird in dieser Richtung allerlei geboten. Letztens hat einer dieser beiden Schriftsteller während des Grazer Literaturherbstes bei ihr zu Hause eine Lesung abgehalten.
Lieber Gott, gib, daß es kein Rohrbruch ist, wie soll es denn gehen, wenn ich am Samstag fort will. Aus den Erfahrungen mit dem Unwetter letzten Freitag weiß ich, daß solche Ereignisse kein Grund für einen Reiserücktritt und eine entsprechende Erstattung sind.
Darüberhinaus hat Jan eine deftige Stromnachzahlung für die Zeit zu leisten, in der er nicht zu Hause gewohnt hat. Auf seinen Protest hin, daß man ihm gesagt habe, was ich bestätigen kann, daß er überzahlt hat und mit einer Erstattung rechnen könne, hat man ihm mit Stromabschalten gedroht. Auf seine Frage, wo man ihm denn den Strom absprerren wollte, hat man geantwortet, bei seiner Mutter... Es lebe die Sippenhaft. Da bin ich mal gespannt, was passiert. Da soll man nun ruhig in die Ferien fahren. Ich glaube, ich muß die Adressen von etlichen Anlaufstellen auf den Tisch legen. Handwerker, Rechtsanwalt, Putzhilfe usw.
Inwischen habe ich ein paar Gläschen köstlichen Rotweins zu mir genommen und habe entsprechende Bettschwere. Hoffentlich wache ich morgen auf und habe alles nur geträumt.
Knutscher - Klara

Ich habe überlebt.....

denn in mein derzeit allerliebstes Lieblingsgetränk ist ein Pfirsichkern gefallen. Allerdings bevor er mitsamt der Frucht und der Buttermilch zu einem Mixgetränk zercuttert wurde. Beim Genießen desselben kamen zum Schluß lauter kleine Bröckchen, die eindeutig darauf hinwiesen, daß es sich um einen ehemaligen Pfirsichkern handelte. Wieviel Blausäure beinhaltet ein Pfirsichkern??? Möglicherweise eine tödliche Dosis?? Die Giftzentrale gab auf ihrer Homepage auch nur Hinweise auf Pflanzen und Bäume. Und so beschloß ich, einfach abzuwarten, was passiert, und siehe oben, ich habe überlebt.
Deshalb kann ich auch heute meine Grüße versenden, in der Hoffnung, das meine Leser einen angenehmen Tag verleben und sie das trübe Wetter nicht in Depressionen versetzt.
Ich wollte eigentlich früh heraus heute, wollte mich dem Haushalt widmen, in dem Frösche (hierbei handelt es sich um ein Synonym für liegengebliebene Hausarbeit u.ä.) ihr Unwesen treiben und dringend in die Flucht getrieben werden sollten. Der vorzeitige Aufbruch von Tom und seiner Liebsten hat mich dann so irritiert, das ich glatt noch ein Weilchen liegen geblieben bin. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, das vor ein paar Tagen erworbene Spielzeug, den kleinen Alleskönner = DVB-T, DVD, JPEG-CD, CD usw.in einem wieder fortzutragen und umzutauschen, weil er einige kleine Mängel hat. Leider fand ich ein Zubehörteil nicht, dafür aber zwei Antennenverlängerungskabel, mit deren Hilfe ich nunmehr in der Lage bin, ca. 30 Sendeplätze zu finden und auch einen erträglichen Empfang habe. Nun werde ich ihn nicht umtauschen. Außerdem regnet es viel zu sehr, um das Haus zu verlassen.
Inzwischen habe ich ein wenig die Küche in Ordnung gebracht, ein paar Handgriffe im Wohnzimmer erledigt, allerdings fällt mir dabei ein, daß im Bad noch Wäsche ausgewaschen werden muß. Das ist der Nachteil, wenn man gerne ab und zu mit dem Mini-Waschmaschine wäscht, die in der Zeit des Waschmaschinennotstands Hilfestellung geleistet hat. Die Waschmaschine ist derweil repariert, die Rechnung hat mir die Tränen in die Augen getrieben. Übrigens habe ich die Erfahrung, daß Tom, wenn man in Ruhe läßt und freundlich behandelt, durchaus pflegeleicht ist, Die häuslichen Katastrophen gehen derzeit auf mein Konto, wie beispielsweise der Absturz des Tabletts mit dem Frühstücksgeschirr letztens, man sollte eben nicht gleichzeitig die Badetasche mitnehmen, zumal wenn man noch nicht wieder ganz fit auf den Beinen ist.
Nun wollte ich auch noch mein kombiniertes Schlaf-, Arbeits- und Wohlfühlzimmer endlich einmal aufräumen, für jedes Teil einen Platz suchen und eine heimelige Atmosphäre schaffen mit ein paar Blümchen, ein paar Bildchen schmücken (hier würde es mich freuen, wenn Anna, Bella, Franzi und auch Tom, bzw. Lena aushülfen). Sicher gibt es wieder nette Familienfotos, an denen ich mich erfreuen könnte. Nein, nein, nichts ist aufgeräumt, ich sitze hier und schreibe, weil es netter ist und mich mehr unterhält. Was hat man den Kindern das Leben schwer gemacht, indem man ständig dann um Ordnung bat, wenn sie eigentlich Wichtigeres zu tun hatten. Wenn wir nicht öfters umgezogen wären, stünden sicherlich noch die Kartons mit dem jeweils konfiszierten Spielzeug im Keller, und zwar unangetastet. Fazit: es gab schon immer viel zu viel Spielzeug in den Kinderzimmern.
Bei Durchsicht des vorgesagten stelle ich eine gewisse Neigung zur Altersmilde fest. Oder handelt es sich einfach nur um die Erkenntnis, wie man es hätte besser machen können?
Jetzt, aber jetzt sofort muß ich das Schreiben einstellen, es ist erforderlich, Flow-Sheets herzustellen, die jedem einzelnen meiner Lieben genau mitteilen, wie der übernächste Samstag ablaufen wird und welche Aufgaben er/sie dabei zu übernehmen gebeten wird.

In diesem Sinne grüße Klara

Sonntag, 8. Juni 2008

Jetzt schreibt sie wieder, Gott sei Dank.....

Hallo, alle meine lieben und geneigten Leser, jetzt schreibe ich wieder...... und ich versuche anzuknüpfen bei meiner letzten Nachricht, liebes Tagebuch. Manches ist wie erwartet eingetreten, anderes wiederum hat sich nicht ergeben. Es fand statt: KH mit OP, Anbringung eines neuen Knies, in Fachkreisen TEP genannt, bei mir noch namenlos. Langsam sollte man sich einen hübschen Namen einfallen lassen, denn Freunde, die in den Besitz einer Spenderniere gelangt sind, genau genommen der Ehegatte des Ehepaars, haben ebendiese Niere Esmeralda getauft. Diese Namensgebung hat die ständig angespannte Situation ein wenig entkrampft. - Also nach dem Krankenhaus kam die Reha in Bad Nauheim. Was besonders schön war, weil Anna, Ulf und Rickchen dort wohnen und mich sowohl besuchten als auch bemutterten, was ich sehr genossen habe. Auch meine Cousinen aus Rüsselsheim kamen vorbei, es war einfach nett. Und dann stand, zu meiner allergrößten Freude für mich völlig unerwartet meine jüngste Tochter Bella mit Mutze, Mosche und Minka in der Türe. Es war eine ganz tolle Überraschung und das schönste Geschenk, das ich mir vorstellen kann. - Wieder daheim hat sich leider die ganze Sache nicht plangerecht entwickelt, das immer noch namenlose Knie hat sich nicht wie erwartet verhalten. Es gab Krankengymnastik, wenig erfolgreich. Wassergymnastik mit Vergnügen, etliche Arztbesuche ohne Erfolg. Es ist einfach Geduld erforderlich, und ganz langsam stellt sich die Besserung ein. Letztens als ich mich mit den Freundinnen aus meinem Forum in Köln getroffen hatte, war ich in der Lage, recht weite Strecken durch die Domstadt zu marschieren. - Das angedachte Koma, bis alles überstanden wäre, hat es nicht gegeben. Tom ganz nebenbei ist am Tag, an dem ich das Krankenhaus aufgesucht habe, hier wieder eingezogen. Ich bin ganz froh darüber, denn erstens bin ich nicht allein, zweitens ist das Haus bewacht. Es ist wirklich in der ganzen Zeit nichts passiert. Bis auf den zeitweilen Stillstand der Waschmaschine, die ich höchst persönlich ruiniert habe. Man sollte immer die Brille aufsetzen, wenn man sie schon braucht, und genau nachsehen, wie man die Türe geschlossen hat. In diesem Fall war ein Ärmel von Toms schönem Kapuzenpulli in derselben eingeklemmt und hat die Maschine beim Schleudern mit lautem Getöse durch den Keller gejagt. Dichtung ist hin, Kapuzenpulli auch - die Maschine soll morgen repariert werden, und ich habe unserer lieben Eva, die mal nach dem Rechten geschaut hat, während ich nochmal ein paar Tage abwesend war, nicht mal gesagt, daß Tom nicht der Verursacher des Schadesn war. Rabenmutter, die ich bin.

Letztens tat mir der große Zeh weh, als ich darüber nachdachte, was ihm wohl fehlen könne, fiel mir ein, daß ich weiland in Lobberich morgens mit Handtasche und Kaffeetasse in der Hand die Treppe hinunterstürzte und mir ebendiesen Zeh verletzte. Der verschreckte und damals noch recht junge Tom rief nach seinem Vater mit folgenden Worten: "Pappi, Pappi, die Mami ist die Treppe hinunter gefallen - und was das Allerschlimmste ist, die ganze Wand ist voller Kaffee."
Ansonsten war er jedoch von großem Nutzen, denn als Kind, das sich vorwiegend mit seiner Clique im Freien aufhielt, statt sich seinen Studien zu widmen, wußte er, an wen man sich in solchen Fällen wendet: "Da müßt Ihr zu Dr. X gehen, da gehen wir auch hin, wenn wir uns weh getan haben." Gesagt, getan... ein wahrlich guter Rat. Denn es war der Knochen im Zeh abgesplittert, der Nagel mußte gezogen und die Mutter zwecks Genesung für längere Zeit in die Horizontale verbracht werden. Ihr lautes Geschrei, wenn es besonders weh tat, quittierte der Vater mit folgenden Worten: "Schrei nicht so laut, die Nachbarn könnten meinen, ich verprügele Dich."

So - das nächste Fußballspiel steht an: mal gucken, was passiert. Bella wird sicher ein wenig betrübt sein, daß ihr Gastland sein Eröffnungsspiel verloren hat.

Demzufolge jetzt mal Schluß für heute und vielleicht die nächsten Tage - aber ich melde mich bald wieder.

Es grüßt Klara