Donnerstag, 28. Oktober 2010

Weiter geht's...

denn heute habe ich bereits am frühen Morgen großes Glück gehabt, bereits recht früh nach dem Öffnen des Fensters verfing ich mich in den Wirren meiner Kabel mit dem rechten Fuß, überquerte im Sturzflug den Hocker am Computer, rammte den kleinen Cakestand am Bett, auf dem ausnahmsweise kein Getränk stand,  realisierte recht hilflos, was sich da abspielte und warf mich zu Boden gehend auf das Bett. Lediglich der Fuß hat es nicht ganz schmerzfrei überstanden, aber es ging sofort weiter, denn Handwerker und Freundin waren da.

Jetzt sind die Schandflecken, die die Katzen an den Tapeten hinterlassen haben, überklebt, hoffentlich stürzen sie sich nicht von neuem auf die Wände.

Und Glück Nummer zwei: ich habe Küchenschränke gemacht, nicht alle, allerdings. Aber schön!!!

Dabei fällt mir ein, dass ich einst in Buchenau den Besuch der Großeltern mit den Verwandten Tante Hildegard und Onkel Walter erwartete. Das einstige Spielboard vom Lago Maggiore war in Buchenau umfunktioniert zum Küchenregal, mit ganz vielen Fächern von einer Wand zur anderen und vom Boden bis zur Decke. Also: angesichts des anstehenden Verwandtenbesuchs war es mir darum zu tun, einen guten Eindruck zu entbieten und vorher für Ordnung zu sorgen. In diesem Regal befanden sich übrigens unten linke Mitte jahrelang drei große Büchsen polnische Gans, die ich anlässlich des Sieben-Tage-Krieges eingelagert hatte, als mich die Panik überkam, wir könnten möglicherweise verhungern. Wenn wir nicht von dort fortgezogen wären, stünden sie sicher noch heute da. Im Geiste kann ich sie noch greifen. Aber zurück zum Aufräumen des Küchenregals, es wurde so hübsch und ansehnlich. Jedoch Tante Hildegard bemerkte beim Rundgang durchs Haus, dass es sich hier eindeutig um eine neue Ordnung handele. Und ebenso schön sind in meiner jetzigen Küche jetzt einige Fächer und ich bin erschöpft.

Aber zurück zum  Spielregal im Kinderzimmer in Ranco, Blick auf den Lago Maggiore, ist folgendes zu berichten. Anna und Fränzi (Bella auf der Legowolke) spielten in ihrem Zimmer (damals war das so). Sie besaßen jede ein rotes Hütchen gegen die Sonne. Und so fanden wir Fränzi nach einiger Zeit vor: geduldig in einem der oberen Fächer sitzend, Hütchen auf dem Kopf, Handtäschchen am Arm. Und wollte eigentlich sehr gerne wieder festen Boden unter den Füßen wissen. Auf die Frage, warum sie nicht um Hilfe gerufen  hätten, antwortete Anna, dass das unmöglich gewesen sei, da die Eltern ja Besuch hatten....

Unsere Erziehungsmethoden wären heute kaum praktikabel, meint Klara und findet es schade, dass sie es nicht besser gewusst hat.

Dienstag, 19. Oktober 2010

Gehört das in die Familienchronik....

Chronik ist ja eigentlich nicht die richtige Bezeichnung für meine Geschichten, denn chronologisch unterstellt meines Wissens die Darstellung eines recht genauen  zeitlichen Ablaufes in der Berichterstattung. 

Und so ging es mir auch heute morgen wieder, zeitlich ließ sich aber auch überhaupt nichts einordnen. Überflüssigerweise früh aufgestanden, weil ich der Meinung war, es käme der Elektriker um die 47 defekten Lämpchen am Sternenhimmel zu ersetzen. Aber er hat sich nicht gezeigt. Statt Aufräumen, Bett machen, Reste der Katzenkämpfe zu beseitigen, hat es mich an den Schreibtisch gezogen, und ich konnte folgendes erledigen:

Bella und Fränzi gelesen, Annas schönes Bild noch einmal betrachtet, sie fotografiert so schön. Fränzi hingegen schildert ihre Erlebnisse beim Nachkochen von J.O. sehr amüsant, präzis und nachahmenswert, wohingegen Bella - zurück aus Rom - wieder köstliche Einblicke in das Leben im Hause Mahlzahn gewährt. Auch Fränzis Sprüche allmorgendlich lese ich immer gerne. So fühle ich mich mit allen meinen Töchtern verbunden, Tom kann man ab und an bei facebook erspähen. Er muss an seinem Stil noch etwas tun. Doch über ein Lebenszeichen bin ich immer wieder froh. Und Rickchen schickt auch öfters lustige e-Karten, über die ich mich freue.

Und dann erledigte ich folgendes: Ich habe mit dem Friedhofsamt telefoniert, in Wiesbaden, da wo unsere Familie ruht und erfahren, dass ich noch ein Jahr Zeit habe mich zu entscheiden, vorausgesetzt mir passiert nichts bis dahin, das Grab noch für 5 weitere Jahre zu verlängern, falls mir bis dahin immer noch nichts passiert ist, verfällt das Grab. wenn mir aber in der Zeit etwas zustößt, können wir alle dort bleiben, und zwar für weitere 20 Jahre. Also kann man, ohne pietätlos zu sein, das Grab aufgeben.  Wir alle sind in diesem Fall die Großeltern, die Urgroßeltern und ich. Weil man es ja eh nicht für die Ewigkeit behalten kann, was ich bisher immer geglaubt hatte. Und das war jetzt sehr wichtig, es hat mir lange auf der Seele gelegen, hier Klarheit zu haben.

Und nun muss ich endlich aufräumen und putzen, das ganze Haus ist voller ausgerissener Katzenhaare, weil die Ratten sich so geprügelt haben, bei ihrer wilden Jagd haben sie meinen Fotoapparat zu Boden gefegt, der funktioniert zum Glück noch. 

Und vorher gebe ich gerne noch eine Kostprobe meines gestrigen Schaffens: unserer Verwandten Pieps habe ich ein Kleidchen gestrickt, damit sie im Winter nicht so friert. Ihre Base Nili hat es  einmal angezogen. 





Ich fände es nett, wenn die Pieps am Wochenende vorbei käme und es hier anprobierte, damit ich endlich ihre genauen Maße weiß. Übrigens ich stelle fest, nicht nur die consecutio temporum bereitet mir Schwierigkeiten, auch die neudeutsche Schreibweise der verschiedenen Möglichkeiten, mit dem "S" beziehungsweise dem Doppel-S umzugehen. 

Es grüßt Klara

Montag, 11. Oktober 2010

Gute Reise, schöne Rose....

leierte ununterbrochen das Kinderkarussell, auf dem Bella stundenlang vor dem Bierzelt ihre Runden drehte, während die älteren Schwestern und der Vater unterwegs waren, vielleicht im Zelt??? Denn es war Grenzgang. Das bedeutet folgendes: im schönen Ort Buchenau wurden nach alter Tradition alle sieben Jahre mit einem Festzug die Grenzsteine kontrolliert. Und da der liebevolle Vater und Ehemann mittlerweile Schützenkönig des Ortes geworden war, feierten wir alle mit. Frauen und Kinder marschierten einen relativ kurzen Weg, jubelten ihren Männern zu, wenn sie auf den Zug trafen, der sich entlang der Ortsgrenzen bewegte. Nach vollbrachter Tat traf man sich im Festzelt und feierte ein paar Tage lang. Abends stellte sich heraus, daß Bella kaum noch sitzen konnte. Das Pferdchen, auf dem sie unermüdlich geritten war, hatte wohl einen etwas harten Sattel. Vier Jahre war sie damals alt..... und morgen fährt sie nach Rom. Dazu wünscht ihr Klara gutes Gelingen und schickt einen lieben Gruß mit auf die Reise.


Klara

Samstag, 9. Oktober 2010

Nachschlag

Auch der Vorgänger hat manche Nacht im Freien verbracht mitsamt seiner Sippschaft, nie ist er abhanden gekommen..

Dazu bleibt zu vermelden, dass die von Tom auf dem Grund vom Ferkessee versenkten Hausschlüssel, die er beim Spielen aus der Hosentasche verlor, nie zu größerem Ungemach geführt haben, außer Schelte von Vater und Mutter. Woher die zahlreichen Ersatzschlüssel kamen, weiß ich nicht.

Ermattet grüßt Klara

PS - leider konnte aus den oben genannten Gründen mein zweites Blog nicht bedient werden. Es ist verstört aus dem Ruder gelaufen.

Erfüllte Prophezeiung



Wann ist man eine Hexe, wann hat man das zweite Gesicht? Ein déjà vu kommt öfters vor.
Aber was gestern passiert ist und die Tage davor???? Also vor ein paar Tagen dachte ich auf dem Heimweg darüber nach, wie misslich der Verlust des Schlüsselbundes wohl wäre. Unabhängig davon trage ich seit ein paar Tagen mein Handy ständig bei mir. Und wiederum unabhängig davon dachte ich noch gestern, dass leider mein Schwiegersohn nicht mehr vorbei kommt. Als er noch hier am Ort arbeitete, kam er beim geringsten Jammerton. In der Nacht zu gestern wachte ich auf, um nachzusehen, ob ich den Hausschlüssel wohl verwahrt hatte. An ihn ist auch mein Schreibtischschlüssel gekoppelt, und in dem Schreibtisch liegen wichtige Dinge. So weit: Gestern gegen Abend brachen der Hund und ich auf, um noch etwas Obst zu besorgen. Vor unserem Haus stand die Nachbarin, auf die der Hund sich stürzte, liebevoll wohlgemerkt. Ich hatte in der einen Hand den Rucksack, mit der anderen Hand versuchte ich abzuschließen und den Hund festzuhalten. Die Nachbarin heftete sich an unsere Fersen, und ich behielt das Schlüsselbund in der Hand mitsamt Leine. Der Hund spielte Rumpelstilzchen, wir plauderten, ich umtänzelte hinter dem Hund her die Nachbarin, bis zwei Bernhardiner kamen. Ich brachte den Hund in Sicherheit, passte einen Augenblick nicht auf, der Hund sprang auf diese Geschöpfe los, ich konnte ihn gerade noch halten, immer noch das Schlüsselbund in derselben Hand. Kurz vor dem Ziel bemerkte ich zu meinem Entsetzen, dass nur noch die Hälfte der Schlüssel da war. Sofort zurück, gesucht mit Hilfe von Passanten, nichts, nur meine Trillerpfeife, die ebenfalls Teil der Schlüsselfamilie war, lag im Rinnstein.
Ich habe lange gesucht, leider nichts mehr gefunden. Dann bin ich nach Hause, in der Hoffnung, vor der Türe fündig zu werden nichts. Derweil hatte ich mein Handy (wohlbemerkt erst seit ein/zwei Tagen begleitet es mich allerorts) ohne Erfolg in Gang gesetzt, ich konnte auf dem Display nichts erkennen und vernahm auch keinen Ton. Endlich, zu Hause angekommen, vor der Türe, die mir verschlossen blieb, erreichte ich meinen rettenden Engel. Er war innerhalb von einer halben Stunde da mit dem Zweitschlüssel. Immerhin von Bad Braeckel an der Schlupe her. Noch einmal die ganze Strecke abgesucht (bis heute insgesamt siebenmal), nichts. Jetzt benutze ich den Drittschlüssel, und es ist unglaublich, aber wahr, vorhin ist auch dieser draußen stecken geblieben.

Sonntag, 3. Oktober 2010

Der Weg ist das Ziel

draußen strahlt die Sonne zum Verlieben schön. Ich muß gleich noch ein wenig in den Garten hinaus, irgendwie habe ich den Tag wieder nicht in den Griff bekommen. Am Morgen habe ich mich um die Einheit Deutschlands gekümmert. Auf Umwegen eigentlich. Meine Geschichte von vorhin ergab sich aus folgendem Zufall:  Während ich den Katalog von Bofrost durchblätterte fand ich dort Croissants mit Schokolade und hups war ich in die Vergangenheit versetzt. Nämlich, während eines Freisemesters und als die jüngste Tochter mal gerade vier Jahre alt war, verbrachten wir 6 Monate in Südfrankreich, in der Nähe von Marseille. Die beiden Ältesten waren bei den Großeltern in D. geparkt und besuchten dort die Schule. Der jüngste Spross besuchte in Frankreich den Kindergarten und lernte so wichtige Worte wie la tomate (Tomate) und le sapin (die Tanne). Nun ist es dort üblich, dass man das Pausenbrot auf dem Weg zur "Arbeit" erwirbt. In diesem Falle ein Croissant mit einem Täfelchen Schokolade als Belag. Auf dem Heimweg erstand ich dann ein Baguette, das ich, wie die Franzosen es auch tun, auf dem Weg nach Hause anknabberte. Ganz köstlich. .... Nachdem ich gedanklich so weitschweifend unterwegs war, fiel mir zu dem Thema "Schokolade - Brötchen" der Versuch ein, das Land, wo Milch und Honig flossen, aufzusuchen. Und ich textete so vor mich hin - es ergab sich der Bericht von vorhin.

Dann habe ich mir die Presseschau zu Gemüte geführt. Gleich will ich noch die Aufzeichnung der Feierstunde aus Bremen anschauen. Und dann denke ich, dass ich die Einheit ausreichend gewürdigt habe. Ich weiß nicht, was aus meiner Welt geworden wäre, wenn uns seinerzeit nicht - zwei Jahre nachdem illegalen und leider fehlgeschlagenen Grenzübertritt - die Flucht mit den Rosinenbombern gelungen wäre. Allerdings hat mein unhöflicher GG eines Tages folgendes angemerkt: aus dir wäre sicher noch was Vernünftiges geworden, wenn du durch die Produktion gemusst hättest... Ein rechter Charmeur.

Aber man weiß es wirklich nicht meint Klara

Schokolade und Schrippen

standen über einem Urlaubserlebnis im Jahre 1947. Geplant war die "Reise" Mutter/Tochter, sprich Emilie und Klara in den "goldenen Westen" zur Großmutter im Rheingau. Die Reise verlief zunächst ins Zonenrandgebiet, bis Nordhausen mit der Bahn, dort wurden wir von  Helfern erwartet, die uns in einem Lieferwagen näher an die innerdeutsche Grenze transportierten und auf deren Kommando wir in Richtung Westen laufen sollten. Gesagt, getan - wir marschierten los direkt in die Arme der sowjetischen Grenzsoldaten. Vorbei war der Ausflug. Es ging unter Bewachung zu einem in der Nähe gelegenen Bauernhof, der zur Kommandozentrale umfunktioniert war. In unserer Begleitung war Heiwi, ein 18jähriger Junge, den seine Mutter uns anvertraut hatte. Er wurde getrennt von uns untergebracht, wir im Hof, er irgendwo anders. Ich hatte ein Aktentäschen dabei, in dem die stolze Summe von 500,-- Mark verborgen war. Nach einer Weile - es war vielleicht ein halber Tag - wurden die Menschen der Reihe nach und einzeln einem Offizier vorgeführt, der die Vernehmungen durchführte. Emilie wurde entlassen, verlangte allerdings nach ihrem Kind und Heiwi. Das Kind, nämlich ich, wurde dann auch vorgeführt, das Aktentäschen in der Hand, und es gelang mir, dieses Täschchen mit dem kostbaren Inhalt Emilie zu zustecken. Das Glück war mit uns, wir durften los. Heiwi durfte nicht mitkommen. Trotzdem machten wir uns  auf den Weg, als von einem Zaun her nach uns gerufen wurde. Es war Heiwi, der noch immer gefangen gehalten wurde. Schweren Herzens gingen wir weiter in Richtung Nordhausen, da war wohl der nächste Bahnhof. Dort  wollten wir auf Heiwi, den nächsten Morgen und die Abfahrt des ersten Zuges in Richtung Heimat warten. Spät in der Nacht tauchte  zu unserer großen Freude Heiwi wieder auf. Vielleicht hatte ihm seine schwere Kindheit geholfen, freigelassen zu werden.  Seine Mutter hatte Theresienstadt überlebt, die Kinder mussten unter Tage arbeiten. Heiwi hatte sich in Nordhausen von uns getrennt und hat erneut und mit Erfolg versucht, "schwarz" über die Grenze zu kommen. Irgendwann kamen wir total enttäuscht, beide weinend, wieder zu Hause an. Ich hatte mich so auf die Schokolade des Westens gefreut. Schokolade war für mich in jener Zeit das Gold des Westens. Vater Johannes war ebenfalls entsetzt, als er uns die Türe öffnete, wahrscheinlich hätte er recht gerne einmal ein paar ungestörte Tage gehabt, denn damals waren die Nerven der Erwachsenen ungeheuer angespannt und lautstarke Auseinandersetzungen an der Tagesordnung. Nach langem Überlegen rief er die gute Tante Erna in Berlin an und kündigte unseren sofortigen Besuch dort an. - Von diesem Berlinaufenthalt weiß ich eigentlich nur noch, dass ich morgens beim Bäcker Schrippen holen sollte und erstaunt mit einer Tüte Brötchen heim geschickt wurde. Zwar war ich verwundert jedoch auch hocherfreut, denn der Kauf von Brötchen war für mich seinerzeit eine Sensation, Wir bekamen Brötchen nur, wenn wir das Äquivalent in weißem Mehl zum Bäcker trugen. 

Wen wunderts, dass Vater Johannes einem Freund schrieb: "Klara hat Hunger wie eine neunköpfige Raupe."

Dies fiel mir heute ein, und gerade noch rechtzeitig, denn  heute wird der Tag der Deutschen Einheit gefeiert.

Froh darüber, dass für uns alles gut geworden ist grüßt Klara

Ein Apropos kommt mir in den Sinn, der Aufsatz, den ich vermutlich in der 6. Klasse schreiben musste, hieß: "Warum wünschen wir uns die Einheit Deutschlands". Ich erhielt von daheim vorsichtshalber Schreibeverbot und trug einen von Vater Johannes verfassten Aufsatz zur Schule. Alle meine Klassenkameraden hatten bereits ihre Noten und die Aufsätze zurück. Nur ich musste warten, bis ich zum Schulleiter zitiert wurde, der mir das Heft zurückgab mit den Worten: "Eigentlich müssten wir dir eine Sechs geben, weil du den Aufsatz nicht selbst geschrieben hast. Aber ein solcher Text muss mit Eins bewertet  werden und niemand darf davon wissen." Weiter gab es keinen Ärger. Ich glaube wohl, Johannes wurde ein bestellt.

Und es ist sonderbar, ich kann diesen Text nicht ohne schlechtes Gewissen schreiben, eigentlich sprach man nicht über diese Ereignisse.

Mittwoch, 29. September 2010

Also,

was ich letztens noch erzählen wollte: Zirkus I. bereitete mal wieder einen Ortswechsel vor. Es sollte von Ranco über Mombello nach Deutschland gehen. Es mußte gepackt, aufgeräumt, geputzt, geordnet  werden, nebenher die Kinder versorgt, gefüttert und  beschäftigt. Zum Glück war die gute Maria da. Zwischendurch meldete sich gelegentlich der liebevolle Vater, der dem Chaos entflohen war  (Väter tun das nämlich) per Telefon. Das Telefon seinerzeit war ein Gerät, schwarz und ziemlich groß, das im Flur an der Wand angebracht war. Auf einmal vernahm die liebevolle und unendlich beschäftigte Mutter aus dem Gerät eine männliche Stimme und stellte fest, dass der Hörer in der Luft hing und diese Töne von sich gab. Es war die Störungsstelle, welche mitteilte, daß der liebevolle Vater seit etwa einer Stunde versuchte, seine Lieben telefonisch zu erreichen, doch der Anschluss war immerzu besetzt. Beunruhigt hatte er sich mit der Störungsstelle in Verbindung gesetzt, denn. obgleich die liebevolle Mutter stets lange Gespräche führte, war es zu der Zeit, als das Telefonieren noch ein Luxus war, ungewöhnlich, mehr als eine Stunde zu plaudern. Das führte unweigerlich zu extrem hohen Rechnungen. Also, die Störungsstelle bat darum, sofort den Hörer, den ich Stunden vorher vergessen hatte aufzulegen, zurückzulegen und den Anruf des LVs  entgegenzunehmen. Erwähnt werden muß, dass damals  Gebühren  bis zum endgültigen Auflegen des Hörers anfielen. Zum Glück ging die Telefonrechnung später im Chaos des Umzugs irgendwie unbemerkt unter. Ebenfalls ist zu anzumerken, dass Klara diesen Zwischenfall heute zum ersten Mal erwähnt.

Sie grüßt.

Dienstag, 28. September 2010

Wie gutes Geld zu schlechtem kommt?


Hier ist ein weiteres Kapitel des aktuellen Krimis - Überschrift "Telefonrechnung". 
Alle Kinder hören jetzt mal weg. BITTE!!!
Seit ich alleine lebe, habe ich selten eine Telefonrechnung die € 40,-- für alles übersteigt. Diesmal waren es € 73,--, die Differenz ist eindeutig den Gesprächen mit den Verbrechern zuzuordnen.

So - eigentlich würde ich lieber schreiben, mir fällt schon wieder eine Geschichte ein, die sich während des Umzugswirbels von Italien nach Deutschland ereignete. Doch davon später, jetzt verlangt mein kranker Hals sein Recht.

Grüße in die Runde von Klara (mein Schweinehund fragt: "welche Runde?")

Donnerstag, 23. September 2010

Heute schon erledigt:

einmal verschlafen, das Handy hat sich sehr bemüht, mich zu wecken, mit 40 Minuten Verspätung habe ich reagiert. Noch 20 Minuten bis zum Arzttermin, die Straßenbahn natürlich weg, die Luxusvariante musste herhalten. Termin, wenn auch ungeschminkt mit nur 5 Minuten Verspätung erreicht. Nach Rückkehr gefrühstückt, und zwar sehr lecker, unten aufgeräumt, den betrügerischen Dampfbesen erfolgreich geschwungen und nun sitze ich hier. Habe Fränzis 
köstliches Rezept gelesen, das macht mir Appetit auf Gleiches, nur ist kein Hack im Haus.....

Einst gab es eine verspätete Abreise, sie klappte erst im zweiten Anlauf, nämlich von Ranco nach Deutschland. Anna und Fränzi waren damals sehr klein. Kurz bevor es los ging, wurden sie noch einmal ins Bad geführt, und auf ging es, als plötzlich nach sicher 20 Kilometer Fahrt Fränzi ihren Petzi schmerzlich vermisste. Angehalten, ausgestiegen, Auto durchsucht. Kein Petzi. Der liebevolle Vater, der Ungemach voraus sah, falls das Tier nicht wieder auftauchte, drehte um und fuhr die ganze Strecke wieder zurück. Und wer strahlte uns  im Bad vom Toilettendeckel entgegen, Fränzis verlorener Sohn. Der Tag war, wennauch mit Verspätung, gerettet. Derweil hast Du, Bellachen, noch immer auf der Wolke mit Lego gespielt. 

Dieser Petzi war ein heiß geliebtes, aber vorwitziges Kerlchen. Beim Umzug von Italien nach Deutschland hatte er sich versteckt. Als sein Verschwinden bemerkt wurde, setzte wiederum eine lange Suche ein. Nichts!! Bis unsere liebe Maria auf die rettende Idee kam. Sie stoppte die Möbelpacker, alle Kartons wurden durchsucht. Und siehe da: Petzi hatte versucht, als blinder Passagier per Karton im Möbelwagen zu reisen. 
Da im Jetzt haushaltlich noch nicht alles erledigt ist, verlasse ich das Einst und grüße Euch alle ganz herzlich.

Klara





Freitag, 17. September 2010

Der Krimi geht weiter:

Und nun an alle, die meinen Klagen gelauscht haben.

Wider besseres Wissen habe ich zum Telefon gegriffen, um mich zu beschweren. Zunächst auf einer Leitung, die nur 0,14 € kostet, der recht freundliche Mensch sagte, nein es sei die Hotline für 1,99 Min zuständig, man erhalte die Telefonkosten zurück. Gesagt, getan, dort angerufen, um zu erfahren, dass das alles seine Richtigkeit habe, die Kosten seien eben entstanden, so z.b. Eilzuschlag für eine Beförderungsdauer von 5 Tagen. Ich könne das Gerät zurückschicken, dann werde überprüft, in welchem Zustand es sich befinde und entsprechend bekäme man einen Gutschein. Ich keifte die Lady an, ich wolle mich höheren Orts beschweren und wurde auf die Kontakt-Adresse verwiesen. Also Lamento formuliert und abgesetzt mit schlechtem Gewissen, dass ich das nicht gleich gemacht hatte, den inzwischen hatte ich 14 Minuten vertelefoniert. ABER umgehend kam eine mail zurück, man könne mir nicht helfen, es sei ausschließlich die Hotline (immer noch 1,99) zuständit. Da habe ich zu meiner Allzweckwaffe gegriffen, nämlich dem Internet. Dort fand ich den Hinweis, man möge sich an das Amt für Handel und Transport in Liechtenstein wenden. Das habe ich getan und bin jetzt in Kontakt mit der Liechtensteinischen Landesverwaltung. Brav, brav.



und wieder einen Tag später:


"Besten Dank für Ihre Nachricht.
Hiermit bestätigen wir den Erhalt Ihrer Beschwerde.
Zu Ihrer Information:
Wir schicken die Beschwerden weiter.
Sollten Sie in 2 Monaten noch nichts von der zuständigen Firma gehört haben, bitten wir Sie uns nochmals per Mail oder Telefon zu kontaktieren.
Freundliche Grüsse

von derselben

und auch von Klara

Mittwoch, 15. September 2010

Alter schützt vor Torheit nicht

Diese Erfahrung musste ich leider in den letzten Tagen machen, obwohl ich es doch hätte besser wissen können. Folgendes hat sich nämlich ereignet:

Ich hatte, wie bereits berichtet, wieder mal einen Dampfreiniger bestellt, welcher letzten Samstag kommen sollte, also er kam endlich gestern (Dienstag), und ich war natürlich nicht zu Hause. Zum Glück war er in der Nachbarschaft untergekommen. Seit Samstag hatte ich in Erwartung der Sendung das Haus gehütet, doch gestern (Dienstag) war ein wichtiger Termin. Meine Irritation ist groß, denn es ist zwar positiv  zu bewerten, dass die Fliesen beim ersten Versuch schön sauber geworden sind. Und zugegebenermaßen ist es angenehmer mit einem solchen "Besen" durch die Wohnung zu gehen, als mit Eimer und Feudel. Das Gerät ist klapprig und nicht ganz in Ordnung, es muss noch mal auseinander genommen werden und einige Dichtungsringe und Schrauben müssen  untergebracht werden.

Jetzt kommt es: 

ich hatte gerade eine falsche Brille auf und die Augen tränten, sodass ich die Rechnung zunächst nicht richtig lesen konnte. Das Gerät sollte kosten: 99,-- € plus Verpackung/Transport, und es sollte weiß sein. Es ist schwarz, funktioniert noch nicht zufriedenstellend, und der Endbetrag beläuft sich nunmehr  auf 158,-- € mit allen Nebenkosten und Extras, fragt mich nicht, was da alles zusammengekommen ist, das Gerät selbst erscheint mit  €105,--  auf der Rechnung.
Keine Geschäftsbedingungen dabei, nur eine spärliche Bedienungsanleitung, zwar kann man das Gerät bis zu 4 Wochen testen, aber bei 58,--€ Nebenkosten????? Die gibt es bestimmt nie zurück. Und vor einem möglichen Rücktransport muss man  eine Referenz-Nummer anfordern unter einer Telefonnummer, die pro Minute € 1,99 kostet. Anders ist nach dem Bestellvorgang sowieso nicht an diese Firma heranzukommen. Ich fürchte, ich werde das "Geschäft" als etwas verspätetes Lehrgeld abschreiben und versuchen, irgendwo eine Beschwerde loszuwerden. Hat jemand Erfahrung mit der Verbraucherberatung??? Unter anderem ist Klara mal wieder in die Eurofalle gestolpert, auf DM umgerechnet ist die ganze Sache wirklich noch skandalöser. Und ich komme mir immer dümmlicher vor, es gibt kaum eine Entschuldigung auf diese Abzocke hereingefallen zu sein.

Nein, nein und nochmals nein, hier hätte ich etwas länger überlegen sollen, bevor ich mich auf dieses Geschäft eingelassen habe.

Ich überlege angestrengt, ob ähnliches schon einmal geschehen ist. Aber es kommt mir nur in den Sinn, dass dem damaligen LV nach einem Besuch bei Freunden in Turin das dort verspeiste Olivenöl so außerordentlich wohl gemundet hatte. Er erbat sich die Adresse des Herstellers und bestellte einen 5-Liter-Kanister. Nach einiger Zeit kam die Postbotin mit der Frage, ob es sein könne, dass folgende Lieferung für uns bestimmt sei. Ein Kanister, aus dem Öl tropfe??? Der damalige LV - begierig, dieses Öl endlich in seinen Besitz zu bekommen, verzichtete auf insgesamt 4 Liter des köstlichen Öls und füllte stolz den verbleibenden Liter in eine Flasche. Der Kanister kam übrigens aus Bari, gewissermaßen war er fast diagonal durch Italien vom Absatz des Stiefels bis hin zu uns gereist, seinen köstlichen Inhalt vertropfend.

Es war nicht zu überhören, dass die damals recht sparsame Hausfrau mit dem obigen Geschehen nicht ganz einverstanden war.

In diesem Sinne grüßt Klara

Montag, 13. September 2010

"Früher Vogel fängt den Wurm."

Das war meine Antwort auf den Spruch des Tages, den Fränzi heute rund geschickt hat: "Die Gelassenheit ist eine anmutige Form des Selbstbewusstseins. (Marie von Ebner-Eschenbach)". Lasst uns anmutig den Tag beginnen!!

Die Türen des Nuckelchens öffneten aus heutiger Sicht verkehrt. Nuckelchen, so nannte ich das Autochen, das kam von "Nuckelpinne" - Gott waren wir damals noch jung. Am liebsten hätte ich es mit in die Wohnung genommen. Es musste seinerzeit in der Schweiz zugelassen werden und ich den dortigen Führerschein erwerben. etwa 9 Monate ist es gut gegangen, dann bin ich aufgefallen. Am Bodensee.... 6 Sachen musste ich ändern lassen, einmal die Blinker, einmal der Griff der Kofferklappe, man hätte sich daran verletzen können, irgendwas war mit den Rücklichtern, es mussten, glaube ich, zwei sein, den Rest habe ich vergessen. Seinerzeit gab es in der Schweiz schon eine Prüfung des Sehvermögens. Und da mein linkes Auge bereits damals nichts taugte, habe ich während eines Telefonates des Prüfers die ersten drei Zeilen der Sehtafel auswendig gelernt. Das war ihm fast noch zu wenig. Den Sehfehler hatte ich schon seit Geburt und nie anders sehen gelernt, demzufolge war ich nicht sonderlich behindert und durfte lt. Augenarzt Auto fahren, bis  unlängst das zweite Auge krank wurde. Beim Fahruntericht dort bemerkte der Fahrlehrer: "Das deutsche Fräulein fährt etwas verwildert."

Dieses Auto brachte ich mit in die Ehe und fürderhin wurde es auch von dem zukünftigen liebevollen Vater gefahren. Er nannte es Alpha Romeo quatre chevaux. Denn er selbst fuhr eine Alpha Romeo Giulietta, und AR war die Vertretung für Renault in Italien. So besass die ständig wachsende Familie zwei kleine Autos. Mit AR4CV fuhr man in die Schweiz, als man Anna erwartete. Sie kam dort zur Welt und wurde nach zwei Wochen mit dem kleinen Franzosen und einem Laissez-Passer in Italien importiert. Ein Jahr später hatte Fränzi das gleiche Vergnügen, leider fand Anna das so aufregend, dass sie ihren Mageninhalt während der Fahrt über Emilie ergoss. Wie schon berichtet, die Familie wuchs, die Autos  blieben klein. Eines Tages waren Anna und Fränzi mit mir in Düsseldorf bei den Grosseltern zu Besuch. Die Heimfahrt erfolgte per Nachtexpress mit Kurswagen nach Chiasso im Ersterklasseschlafwagen. Bella vermutlich auf dem Arm, Fränzi in der Tragetasche, Gepäck war vorher schon verschickt worden und erwartete uns in Chiasso. So auch der LV - dummerweise  hatte er am Bahnhof eine Bekannte getroffen, mit ihr gespeist und dabei  unsere Ankunft verpasst. Klagend zog ich mit den beiden Kleinen durch das Bahnhofsgebäude und fand ihn im Speisesaal. Ein Konflikt war geboren. Er hatte wohl auch nicht lange überlegt, wie umfangreich die zu transportierende Familie wäre und hatte seinen Zweisitzer für die Fahrt benutzt. Es wäre ein Unding gewesen, auch noch das Gepäck in diesem Fahrzeug unterzubringen. Der Konflikt drohte, sich zu verschärfen, demzufolge versprach der LV noch einmal zurück zu fahren, und das Gepäck dann mitzunehmen. Nun gut, leider ereilte mich während er noch unterwegs war, ein Anruf seiner Sekretärin: er verpasse gerade einen wichtigen Besuchstermin. 

Als wir uns von dem Nuckelchen trennen mußten, weil es leider einen großen und unstillbaren Appetit auf Öl hatte, bekamen wir den VW Brezelkäfer. Hier ist der Link zu einem solchen Auto, wie wir es erhielten, allerdings die abgebildeten Personen haben nichts mit uns zu tun. Der Zustand unseres "neuen" Autos war zum Glück erheblich besser als auf dem Link dargestellt.


Leider verschlang er meine bis dahin  eingezahlten und rückerstatteten Rentenbeiträge, wie auch die Auszahlung unserer Altersvorsorgebeiträge, die durch unsere Tätigkeit bei Euratom angewachsen waren, für den Hausbau in Mombello genutzt wurde. Fazit, damals haben wir das Geld gebraucht. Heute könnten wir es allerdings auch ganz gut gebrauchen.

Meint Klara und freut sich auf Kommentare von den geneigten Lesern


Donnerstag, 9. September 2010

Was, Du lieber Himmel, heißt:

to pig out???? Mein Fitnesstip für heute sagt mir: Eat breakfast so that you don't pig out later on?????? Der Google-Translater direkt angesprochen ergab: "zum Schwein aus". Da mußten weitere Recherchen her und schließlich wurde mir klar, es ist das Synonym für "morgens wie ein König.....abends wie ein Bettler". Was heute sicherlich sehr schwer zu realisieren sein wird, denn zwei Kuchen müssen gebacken werden. Und da stellt sich die Frage, wieviele Möglichkeiten es wohl gibt zu überprüfen, ob der Teig gut schmeckt???? da muß man wirklich flink sein, um nicht allzuheftig auszuschweinen. Jedenfalls regte mein äußerst apartes Frühstück in Form von gebuttertem Zwieback mit Sardellenpaste Kater Konstantin an, davon zu versuchen, und er mochte es sehr, ich weniger.

Gedenkminute für Krampus.

Gestern hatte ich das Vergnügen eines zauberhaften Telefongespräches mit Kreisky und Sinowatz. Ich bin nicht sicher, ob ich sie bereits in die Familie eingeführt habe, es handelt sich nämlich um zwei Schildkröten, die seit einiger Zeit bei Mahlzahns eingezogen sind. Zunächst gab es ein munteres Geplauder mit Mosche und Minka und dann meldeten sich tatsächlich die beiden Kröten. Sie waren eigens zum Telefon gekommen, Man rate, wie das möglich war. Leider wußten sie zu berichten, daß Lisa nicht mehr lebt. Schade eigentlich.

Ich denke immer noch gerne an Mucki4. Mucki4 war der tapfere Hund, der sich nach dem Tod seines Herrchens unserem Leben anpassen mußte. Das gelang ihm zum Glück und so konnten wir ihn bei uns behalten, obwohl er nun tagsüber lange alleine daheim bleiben mußte. Nach seinem Tod sollte eigentlich kein weiterer Hund mehr ins Haus kommen. Und dann kam Dr. Motte. Durch Zufall hatten wir von ihm erfahren und wurden gebeten, ihn einmal anzuschauen. Er sei ein ganz toller Hund. Und so fuhren Fränzi, Karl und Tom zu dem Pflegeheim, in welchem Motte vorübergehend untergebracht war. Er wurde uns vorgestellt und raste mit einem Ball und fliegenden Ohren immer im Kreis herum, dann folgte ein kleiner Spaziergang, und Motte, der damals noch Tyson hieß, nahm mit einem entschlossenen Sprung in unserem Auto Platz. So kam er zu uns. Unterwegs wurde ihm der Name Dr. Motte verpaßt, in Erinnerung an seine Herkunft. Er war während der Loveparade 2003 von seinen Besitzern ausgesetzt worden. Die Organisation Boxer-in-Not hatte ihn dann in ihre Obhut genommen, nachdem es einem Tierarzt gelungen war, ihn zu retten, denn er war in brütender Hitze fast zu Tode gekommen. Manchmal ist es zwar lästig, ihm ausreichend Bewegung zukommen zu lassen, da Klara sich nicht sonderlich gerne aus ihrem Sessel erhebt. So machen wir es inzwischen so, wir laufen der Straßenbahn entgegen und kommen mit derselben zurück.....

Das muß auch jetzt erstmal geschehen, danach Kuchen: Sachertorte und Mohnstreusel.

And remember, don't pig out. Klara hofft, es zu befolgen und grüßt herzlich

Dienstag, 7. September 2010

Gestern las ich

im Forum, wo  heftiger Zickenstreit tobte, und als sich die Wogen so einigermaßen geglättet hatten, den Beitrag von Heidi aus Berlin, die mit ihrem sehr krebskranken Mann einen Ausflug  in den Berliner Botanischen Garten unternommen hatte und begeistert berichtete. Lediglich ihr Mann hatte mit seinem Rollstuhl Probleme, sich einen Weg zu bahnen und auch etwas zu sehen, so voll war es. Da kam mir in den Sinn, dass auch wir hier über ein solches Kleinod verfügen und ich beschloss, das herrliche Wetter auszunutzen und mit dem Motte dorthin zu spazieren. Der Weg  ist allerdings etwas weit für ungeübte Beine, zumal man ihn ja auch wieder zurück laufen muss. Wobei man doch der Meinung ist, der Weg sei das Ziel, was insofern stimmt. als der Hund dabei ja mit seinem  Auslauf versorgt wird. Aber wie wird es nachher um den Rückweg bestellt sein????? Nun, darum würden wir uns später kümmern, dachte ich, Scarlett O'Hara im Sinn. Gesagt getan, ein Blick auf die Uhr ergab, daß der stündlich nur einmal fahrende Bus bald käme. Und auf ging es, wir konnten bis zum Sandberg fahren. Von da aus war es nicht mehr so weit. Wir schauten uns im Botanischen Garten um - zum Teil war er wunderschön, aber es gab auch Beete, die recht ungepflegt waren. Leider war unsere Kuhleshütte nicht mehr wiederzuerkennen. Platt  war alles, was einmal unser zu Hause war. Gut, dass der Vater das nicht mehr erleben muss.

Ein anschließender Besuch bei Kaisers bescherte uns ein Pfund Ochsenschwanz und eine liebe Sünde in Form eines halben Pfundes Leberwurst, dessen Opfer ich mittlerweile leider wurde, es war aber köstlich. Der Ochsenschwanz schmort derweil in der Küche vor sich hin, zum Mittagessen morgen. Der Weg zurück war der Schulweg von Bella und Tom und weiter ging es bis hin zum Zoo, von da in  die Straßenbahn für zwei Haltestellen und daheim waren wir wieder. Dann ging es der lieben Sünde ans Leder, genau genommen an die Pelle.

Die vielen Leberwurstbütterchen am heutigen  Nachmittag erinnerten mich daran, wie man Toms Kinderfrau regelmäßig bereits um zwei Uhr  mit demselben in der Küche finden konnte. Sie schmierte  ihm jeweils Butterbrote mit dem Hinweis, dass der Kleine doch solchen Hunger habe. Kurz vorher hatte derselbe noch am Familientisch jede Nahrungsaufnahme verweigert. Frau Sogar, so hieß die Dame, erfüllte Tom jeden irgendwie erfüllbaren Wunsch. Und der Aufforderung, das Kinderzimmer mit  Tom aufzuräumen, kam sie nach, allerdings indem sie seine Sachen unters Bett schubste. Mit dem Aufräumen war das immer so eine Geschichte. Selbst die in meiner Erinnerung mit einem kleinen Heiligenschein ausgestattete Bella mußte auf ihrem Bett einen Zettel finden: "Demnächst wirst Du Dein Zimmer nicht nur mit Piepschen (ich glaube zwar, es hieß anders) und Janine (oder war es Jacqueline???) teilen, sondern auch mit Ratten und Mäusen." Doch  das half wenig. Es war mit der Ordnung nicht so weit her.

Nun -  inzwischen vermute ich, die Gene schlagen zurück, wenn so etwas denn möglich ist. Seit ich alleine lebe, fällt es mir zunehmend  schwerer aufzuräumen...... und  Emilie wußte zu berichten, daß ich schon früher jeweils bei der Heimkehr aus dem Ausland die ganze Wohnung in ein Chaos  verwandelte.

In diesem Sinne  -  die Spülmaschine muß geleert werden, die Küche aufgeräumt, und all das, bevor ich gleich ins Bett gehe.

Das wäre es für heute - gute Nacht wünscht Klara

Donnerstag, 2. September 2010

Es war ein Träumchen".... (Zitat)

und zwar mein Mittagessen heute. Denn es gab Hähnchenfilet, das von den allerglücklichsten Hühnern gestammt haben muss, so köstlich war es. Zubereitet wurde es, indem es zunächst ein Weilchen in eine Marinade aus Öl, Sojasauce, Knoblauchkonzentrat und etwas Zitrone gelegt wurde. Auch hier hat es sich sicher wohlgefühlt, denn die Marinade war allein schon köstlich....Nach einiger Zeit wurde es kurz in der Pfanne gebraten, abgeschmeckt mit ein paar Tropfen Fischsauce und der Süßsauer-Sauce von Exotic Food. Dazu gab es einen Salat aus 7 verschiedenen Sorten Blattsalat, angemacht mit einer Schalotte, fein geschnitten, Salz, Essig und Öl. fertig, kein Jogelee, kein Senf, ganz rein und fein. Das ganze war wie schon erwähnt ein Träumchen. und das hat auch einer der kleinen Gauner herausgefunden. Ich paßte nur einen Moment nicht auf und schwups hatte er ein Schnitzelchen erwischt und war mit demselben unter der Couch verschwunden. Motte, der das beobachtet hatte, wollte hinterher, aber er paßt ja nun weiß Gott nicht unter das Möbel.

Gerade läuft im Fernsehen so ganz nebenher eine Sendung von Markus Lanz mit Herrn von Däniken, dem Astronauten Ulrich Walter und sie unterhalten sich darüber, dass es nun endgültig bewiesen sei, dass die Landung auf dem Mond tatsächlich stattgefunden habe. Erstaunlich die Theorie, das Ganze sei im Studio 
gedreht worden, um die Menschen an der Nase herumzuführen. Wenn ich mir vorstelle, dass das, was ich seinerzeit in Hessen am Berg nachts erlebt habe, nur Fiktion war, bricht fast eine Welt in mir zusammen. Es war endlich durch das Ableben von Tante Paula ein Fernseher in unseren Besitz gelangt, obwohl HP stets den Standpunkt vertrat, daß lediglich über seine Leiche ein solcher Apparat ins Haus käme. Grossmama Willi merkte dazu an "aber über Tante Paulas Leiche..." Das ist Familie..... Also das Gerät wurde in den Keller verbannt, aber die Kinder fühlten sich endlich gesellschaftlich aufgewertet. Sie mußten nun nicht immer rechts oder links fragen, ob sie das Sandmännchen o.ä. mit anschauen dürften. Und Nachrichten aus der damals noch schwarz-weißen Welt kamen nur spärlich ins Haus. So zum Beispiel die Klage über des armen Heino schweres Schicksal wegen seines Augenleidens. Hiervon wußte Fränzi zu berichten.
Also: in der Nacht in der das historische und sensationelle Ereignis übertragen wurde, richtete ich mich im Fernsehkeller auf eine lange Nacht ein. Ich wollte Zeuge sein und bin wirklich rechtzeitig zur Landung wieder aufgewacht, ich sah es hüpfen und war begeistert. Später in der Nacht wachte ich noch einmal auf und wurde in eine Talkrunde versetzt, die damals sicher noch nicht so hieß. Und da sah ich in ein bekanntes Gesicht. Es handelte sich um einen befreundeten Professor der Nuklearmedizin, der unlängst noch in unserem Hause gespeist hatte. Er begleitete als Kommentator die Übertragung. Und das soll möglicherweise nun alles nicht wahr gewesen sein. Undenkbar, wenn man nicht doch hätte nachweisen können, daß alles so war, wie es sein sollte.

Ich darf noch nachtragen, daß HP, wennauch betagt, glücklicherweise immer noch unter uns weilt und ich ihm ein langes, langes Leben wünsche. Und Fernsehapparate gibt es inzwischen auch reichlich in der Familie. Selbst bei ihm daheim ziert ein großer Flachbildschirm die Wand, er hat ihn höchstpersönlich angeschafft, wurde mir berichtet.

Dienstag, 31. August 2010

...und hier geht es weiter....

Zum ersten Male habe ich nämlich versucht, einen Entwurf zu einem ordentlichen Beitrag zu verarbeiten, und das war sehr mühsam.

Ebenso mühsam scheint es mir zu sein, im Text-Programm vorgeschriebene Texte hier hinein zu kopieren. Das gelingt mir nicht, schade eigentlich.

Es ging darum dass ich mitteilen wollte,  dass Helenchen gegen acht Uhr früh zur Türe hereinkam, eine Tüte mit 5 Brötchen in der Hand und sich gemütlich einrichtete. Im Laufe des Vormittags verspeiste sie dieselben, erst mit Kürbiskernöl, das sie leidenschaftlich gerne als Brotbelag nimmt, dann trocken. Zum Mittagessen wollte ihr so recht vom Inhalt der Kühltruhe nichts schmecken, bis sie die Fritten entdeckte. Übrigens will mir auch so recht vom Inhalt der Kühltruhe nichts schmecken, sonst wäre sie nicht so voll. Und da mein Erziehungsauftrag in der Vergangenheit ausgelaufen ist, haben wir uns einen mehr als gemütlichen Tag bereitet. Einschließlich der in Öl ausgebackenen Fritten mit Ketchup.

Übrigens kaum war Helenchen im Hause, mußten wir feststellen, daß die kleinen Gauner nächtens eine Flasche des köstlichsten Olivenöls umgekippt hatten, dieses Öl stammt aus Palästina und ist das beste Öl, das ich jeh gegessen habe. Mir war vorher schon aufgefallen, daß es im Bad recht streng roch und ein Kater ausnahmsweise keinen Frühstückshunger hatte. Leider schwamm die Küche in Öl.

Heute fiel mir bei einem Gespräch mit Fränzi eine Geschichte ein, die zwar nichts mit Öl zu tun hat, aber mit Helenchens Papa. Dieser nämlich brach eines Sonntags mit Sack und Pack und Freund Mark zu einer Wanderung über die Süchtelner Höhen auf. Etwa 10 Jahre war er alt und mit Sicherheit kein ausdauernder Läufer. So konnte es nicht anders sein, die beiden Burschen strandeten in einer Gastwirtschaft und baten dort (bargeldlos), telefonieren zu dürfen, damit man käme, sie einzusammeln. Fränzi erzählte dies am nächsten Tage einer Kollegin in der Berufsschule, die anfing zu lachen und sagte: "und dann gab die Chefin ihnen eine Cola aus....." So klein ist die Welt, selbst in Süchteln....

So viel für heute meint Klara

Das lag letztens vor meiner Türe:



es wurde von Kindern aus der Nachbarschaft deponiert, und ich habe mich sehr gefreut, als ich es in die Hand nahm. Leider weiss ich immer noch nicht, wer mir diese Botschaft da hin gelegt hat, Samira kann es nicht gewesen sein, sie war zu der Zeit zur Kur mit der Mama. Leider hat die Kur nichts bewirkt, außer dass sie eine schöne Zeit hatten und das ist ja auch schon etwas. Leider durften sie auch nur drei Wochen bleiben, eine Verlängerung gab es nicht. Wie soll ein Kind in so kurzer Zeit sein Gewicht reduzieren. 

Gestern war Helenchen zu Besuch. Sie hatte noch einen Tag schulfrei, denn erst heute beginnt die neue Schule: 


Mittwoch, 18. August 2010

Bald rundet sich das Jahr.....

...schon wieder, seit ich das letzte Mal gepostet habe. Und beim Nachlesen stelle ich fest, es handelte sich seinerzeit natürlich um die kleinen Gauner, eh.. die kleinen Katzen.

Auch heute will ich von einem Erlebnis mit ihnen berichten. Es ereignete sich letzte Nacht und verlief so: Eigentlich geht der Motte nächtens zum letzten Mal in den Garten, manchmal bringt er dann viel Schmutz mit und manchmal frage ich mich, ob er weiß, was er dort soll. Und weil gestern nun geputzt war und ich heute Zeit hatte, lange zu schlafen, nahm ich ihn kurz entschlossen an die Leine und ging mit ihm nach ins Freie. Die kleinen Gauner waren schon eine ganze Weile dort. Ich dachte nichts Böses. Als ich lautes Gejammer hörte, erst hörte man Tini, dann fiel Kasi in das Geschrei ein. Sie sind bis in den Park schreiend hinter uns her gelaufen, mal auf der Fahrbahn, mal durch Nachbarsgärten. Mein Herz blieb fast stehen, denn auf der Fahrbahn bewegten sie sich wie daheim im Wohnzimmer. Also, kehrtgemacht und die Heimat angestrebt. Der Motte (schlohweiß), die Katzen (pechschwarz) und ich versuchten, schnell wieder ins Haus zu kommen. Wie froh war ich, als alle wieder heil daheim waren.

Es ist erstaunlich, wie sich Katzen artikulieren können. Konstantin gackert, wenn er sich mitteilen will, Kasimir gibt etwas dezentere Laute von sich. Das erinnert mich an die Zeit, als ich Anna erwartete und nachts ein lautes Schreien hörte. Ich sprang sofort aus dem Bett, kam unsanft auf und teilte dem erstaunten Gatten und zukünftigen liebevollen Vater mit, dass das Kind weine. Naturwissenschaftler, der er ist, klärte er mich auf, dass erstens das Kind noch unterwegs sei, wie man unschwer sehen könne und zweitens Katzen solche Geräusche von sich gäben bei ihren Streifzügen durch die Nacht. Da hatte ich wieder etwas gelernt.

Gestern konnte ich im Blog von Bella nachlesen - sie verbirgt sich hinter dem Namen Frau Mahlzahn und hatte ein aufregendes Erlebnis. während eines Einkaufsbummels bei Ikea war die kleine Minka abhanden gekommen. Es passiert ihr öfters, denn sie ist ein unternehmendes Kind. Zum Glück wurde sie in der Bettenabteilung gefunden und von dort der überglücklichen Mama zurückgegeben. Diese muss darob wohl so verwirrt gewesen sein, daß sich ein weiterer Zwischenfall ereignete. Sie geriet mit ihrer Kinderschar auf dem Heimweg wegen einer Ordnungswidrigkeit in eine Polizeikontrolle, konnte sich nicht ausreichend ausweisen, erregte jedoch sowohl das Wohlwollen als auch das Mitleid des Polizisten, der ihr das Bußgeld erließ mit der Auflage, ihren Kindern davon Eis zu kaufen.

Ich bin seinerzeit ohne eine solche Verpflichtung aus einer ähnlichen Situation straflos entlassen worden. Ich fuhr mit dem kleinen Tom vor vielen, vielen Jahren an einem meiner Geburtstage abends von Holland nach Hause, als etwa bei Eindhoven mein Vorhaben, die Heimat schnell zu erreichen, jäh unterbrochen wurde. Geschwindungkeitsüberschreitung!! An die zu schnell gefahrenen Kilometer kann ich mich nicht mehr erinnern, ich glaube, es waren 45, 100 waren erlauft, also 100 + 45 = 280 Gulden Bußgeld (an den Wechselkurs kann ich mich auch nicht erinnern, aber kurz vor Venlo hörte ich die Stimme meines Sohnes: "Jetzt bist Du schon wieder bei 60 Gulden...". Also, der Ordnungshüter nahm meine Personalien auf und vernahm mein leises Gemurmel "schade, an meinem Geburtstag...", er betrachtete das Datum auf seiner Armbanduhr, dann meine Papiere, packte seine Unterlagen zusammen, gratulierte und sprach: "Geschenk der holländischen Polizei." Ich war sehr glücklich, denn das war damals sehr viel Geld.
Ebenso war auch mir einmal die noch sehr junge Anna abhanden gekommen, Emilie, Anna, Fränzi und ich waren im Düsseldorfer Kaufhof, Erdgeschoss, um nach Stoff zu schauen. Beide Kinder waren noch so klein, dass man sie gar nicht sehen konnte hinter den Auslagetischen. Also, auf einmal war Anna verschwunden. Einfach so, weg. Mein mütterlicher Herzschlag setzte wiederum aus, ich vermutete das Schlimmste, befanden wir uns doch in der Nähe des Ausgangs, und es waren viele Menschen im Warenhaus, und wie ich fand, manch zwielichtige Gestalt. Bella wird mir nachempfinden können, wie erleichtert ich war, als ich nach einer entsprechenden Durchsage eine Verkäuferin mit meiner Anna die Rolltreppe herunterfahren sah. Anna war einfach mit der Rolltreppe eine Etage höher geeilt.

Ach, mein Bellachen, ich kann alles so gut nachempfinden, was Dir gestern widerfahren ist. Gut dass es Schutzengel gibt. Übrigens, derweil das mit Anna im Kaufhof passierte, hast Du noch auf einer Wolke Lego gespielt.

Da mir mein Blog partout nicht die Vorschau meines Berichtes anzeigen möchte, versuche ich es einfach so. Mag sein, daß es manchen Mangel aufweist.

Es grüßt Klara