Donnerstag, 12. Juni 2008

Nee, nee, nee...

die häuslichen Katastrophen reißen nicht ab, und diesmal bin ich nicht schuld, es sei denn, daß das Einfüllen von Klarspüler und ein wenig Salz in die Spülmaschine der Auslöser des Mißgeschicks war, das ich vorfand, als ich kurz vor dem Fußballspiel nach Hause kam. Ich fand meinen Sohn in der Küche damit beschäftigt, Wasserpfützen aufzuwischen. Bei genauerem Hinschauen mußte ich ihm Recht geben, da war Wasser auf dem Boden und auch unter den Schränken, unter der Spüle und neben der Waschmaschine....Soweit ich sehen konnte, sind auch die Wände naß. Eigentlich wollte ich Fußball gucken. Tat ich dann auch, vor Aufregung und weil nichts mehr zu essen im Hause war, löffelweise Nesquickpulver ohne Ende verspeist. Welcome back liebes Kilogramm. Nach der ersten Halbzeit habe ich dann in der Pause meinen treuen Installateur erreicht. Er versprach, morgen früh zu kommen und war froh, daß ich nicht auf sofort bestand. Wir sollen heute, bevor wir ins Bett gehen, den Haupthahn zudrehen, inzwischen rinnt es weiter. Das heißt, ich kann derzeit auch nicht die weißen Hosen waschen, die noch mit auf die Reise sollten.
Inzwischen spielt Österreich, und ich bin mal gespannt, was mein Kind morgen berichtet. Sie treffen sich heute abend im Literaturhaus, wo zwei Schriftsteller, von den sie einen kennt, dieses Spiel kommentieren. In Graz wird in dieser Richtung allerlei geboten. Letztens hat einer dieser beiden Schriftsteller während des Grazer Literaturherbstes bei ihr zu Hause eine Lesung abgehalten.
Lieber Gott, gib, daß es kein Rohrbruch ist, wie soll es denn gehen, wenn ich am Samstag fort will. Aus den Erfahrungen mit dem Unwetter letzten Freitag weiß ich, daß solche Ereignisse kein Grund für einen Reiserücktritt und eine entsprechende Erstattung sind.
Darüberhinaus hat Jan eine deftige Stromnachzahlung für die Zeit zu leisten, in der er nicht zu Hause gewohnt hat. Auf seinen Protest hin, daß man ihm gesagt habe, was ich bestätigen kann, daß er überzahlt hat und mit einer Erstattung rechnen könne, hat man ihm mit Stromabschalten gedroht. Auf seine Frage, wo man ihm denn den Strom absprerren wollte, hat man geantwortet, bei seiner Mutter... Es lebe die Sippenhaft. Da bin ich mal gespannt, was passiert. Da soll man nun ruhig in die Ferien fahren. Ich glaube, ich muß die Adressen von etlichen Anlaufstellen auf den Tisch legen. Handwerker, Rechtsanwalt, Putzhilfe usw.
Inwischen habe ich ein paar Gläschen köstlichen Rotweins zu mir genommen und habe entsprechende Bettschwere. Hoffentlich wache ich morgen auf und habe alles nur geträumt.
Knutscher - Klara

Ich habe überlebt.....

denn in mein derzeit allerliebstes Lieblingsgetränk ist ein Pfirsichkern gefallen. Allerdings bevor er mitsamt der Frucht und der Buttermilch zu einem Mixgetränk zercuttert wurde. Beim Genießen desselben kamen zum Schluß lauter kleine Bröckchen, die eindeutig darauf hinwiesen, daß es sich um einen ehemaligen Pfirsichkern handelte. Wieviel Blausäure beinhaltet ein Pfirsichkern??? Möglicherweise eine tödliche Dosis?? Die Giftzentrale gab auf ihrer Homepage auch nur Hinweise auf Pflanzen und Bäume. Und so beschloß ich, einfach abzuwarten, was passiert, und siehe oben, ich habe überlebt.
Deshalb kann ich auch heute meine Grüße versenden, in der Hoffnung, das meine Leser einen angenehmen Tag verleben und sie das trübe Wetter nicht in Depressionen versetzt.
Ich wollte eigentlich früh heraus heute, wollte mich dem Haushalt widmen, in dem Frösche (hierbei handelt es sich um ein Synonym für liegengebliebene Hausarbeit u.ä.) ihr Unwesen treiben und dringend in die Flucht getrieben werden sollten. Der vorzeitige Aufbruch von Tom und seiner Liebsten hat mich dann so irritiert, das ich glatt noch ein Weilchen liegen geblieben bin. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, das vor ein paar Tagen erworbene Spielzeug, den kleinen Alleskönner = DVB-T, DVD, JPEG-CD, CD usw.in einem wieder fortzutragen und umzutauschen, weil er einige kleine Mängel hat. Leider fand ich ein Zubehörteil nicht, dafür aber zwei Antennenverlängerungskabel, mit deren Hilfe ich nunmehr in der Lage bin, ca. 30 Sendeplätze zu finden und auch einen erträglichen Empfang habe. Nun werde ich ihn nicht umtauschen. Außerdem regnet es viel zu sehr, um das Haus zu verlassen.
Inzwischen habe ich ein wenig die Küche in Ordnung gebracht, ein paar Handgriffe im Wohnzimmer erledigt, allerdings fällt mir dabei ein, daß im Bad noch Wäsche ausgewaschen werden muß. Das ist der Nachteil, wenn man gerne ab und zu mit dem Mini-Waschmaschine wäscht, die in der Zeit des Waschmaschinennotstands Hilfestellung geleistet hat. Die Waschmaschine ist derweil repariert, die Rechnung hat mir die Tränen in die Augen getrieben. Übrigens habe ich die Erfahrung, daß Tom, wenn man in Ruhe läßt und freundlich behandelt, durchaus pflegeleicht ist, Die häuslichen Katastrophen gehen derzeit auf mein Konto, wie beispielsweise der Absturz des Tabletts mit dem Frühstücksgeschirr letztens, man sollte eben nicht gleichzeitig die Badetasche mitnehmen, zumal wenn man noch nicht wieder ganz fit auf den Beinen ist.
Nun wollte ich auch noch mein kombiniertes Schlaf-, Arbeits- und Wohlfühlzimmer endlich einmal aufräumen, für jedes Teil einen Platz suchen und eine heimelige Atmosphäre schaffen mit ein paar Blümchen, ein paar Bildchen schmücken (hier würde es mich freuen, wenn Anna, Bella, Franzi und auch Tom, bzw. Lena aushülfen). Sicher gibt es wieder nette Familienfotos, an denen ich mich erfreuen könnte. Nein, nein, nichts ist aufgeräumt, ich sitze hier und schreibe, weil es netter ist und mich mehr unterhält. Was hat man den Kindern das Leben schwer gemacht, indem man ständig dann um Ordnung bat, wenn sie eigentlich Wichtigeres zu tun hatten. Wenn wir nicht öfters umgezogen wären, stünden sicherlich noch die Kartons mit dem jeweils konfiszierten Spielzeug im Keller, und zwar unangetastet. Fazit: es gab schon immer viel zu viel Spielzeug in den Kinderzimmern.
Bei Durchsicht des vorgesagten stelle ich eine gewisse Neigung zur Altersmilde fest. Oder handelt es sich einfach nur um die Erkenntnis, wie man es hätte besser machen können?
Jetzt, aber jetzt sofort muß ich das Schreiben einstellen, es ist erforderlich, Flow-Sheets herzustellen, die jedem einzelnen meiner Lieben genau mitteilen, wie der übernächste Samstag ablaufen wird und welche Aufgaben er/sie dabei zu übernehmen gebeten wird.

In diesem Sinne grüße Klara

Sonntag, 8. Juni 2008

Jetzt schreibt sie wieder, Gott sei Dank.....

Hallo, alle meine lieben und geneigten Leser, jetzt schreibe ich wieder...... und ich versuche anzuknüpfen bei meiner letzten Nachricht, liebes Tagebuch. Manches ist wie erwartet eingetreten, anderes wiederum hat sich nicht ergeben. Es fand statt: KH mit OP, Anbringung eines neuen Knies, in Fachkreisen TEP genannt, bei mir noch namenlos. Langsam sollte man sich einen hübschen Namen einfallen lassen, denn Freunde, die in den Besitz einer Spenderniere gelangt sind, genau genommen der Ehegatte des Ehepaars, haben ebendiese Niere Esmeralda getauft. Diese Namensgebung hat die ständig angespannte Situation ein wenig entkrampft. - Also nach dem Krankenhaus kam die Reha in Bad Nauheim. Was besonders schön war, weil Anna, Ulf und Rickchen dort wohnen und mich sowohl besuchten als auch bemutterten, was ich sehr genossen habe. Auch meine Cousinen aus Rüsselsheim kamen vorbei, es war einfach nett. Und dann stand, zu meiner allergrößten Freude für mich völlig unerwartet meine jüngste Tochter Bella mit Mutze, Mosche und Minka in der Türe. Es war eine ganz tolle Überraschung und das schönste Geschenk, das ich mir vorstellen kann. - Wieder daheim hat sich leider die ganze Sache nicht plangerecht entwickelt, das immer noch namenlose Knie hat sich nicht wie erwartet verhalten. Es gab Krankengymnastik, wenig erfolgreich. Wassergymnastik mit Vergnügen, etliche Arztbesuche ohne Erfolg. Es ist einfach Geduld erforderlich, und ganz langsam stellt sich die Besserung ein. Letztens als ich mich mit den Freundinnen aus meinem Forum in Köln getroffen hatte, war ich in der Lage, recht weite Strecken durch die Domstadt zu marschieren. - Das angedachte Koma, bis alles überstanden wäre, hat es nicht gegeben. Tom ganz nebenbei ist am Tag, an dem ich das Krankenhaus aufgesucht habe, hier wieder eingezogen. Ich bin ganz froh darüber, denn erstens bin ich nicht allein, zweitens ist das Haus bewacht. Es ist wirklich in der ganzen Zeit nichts passiert. Bis auf den zeitweilen Stillstand der Waschmaschine, die ich höchst persönlich ruiniert habe. Man sollte immer die Brille aufsetzen, wenn man sie schon braucht, und genau nachsehen, wie man die Türe geschlossen hat. In diesem Fall war ein Ärmel von Toms schönem Kapuzenpulli in derselben eingeklemmt und hat die Maschine beim Schleudern mit lautem Getöse durch den Keller gejagt. Dichtung ist hin, Kapuzenpulli auch - die Maschine soll morgen repariert werden, und ich habe unserer lieben Eva, die mal nach dem Rechten geschaut hat, während ich nochmal ein paar Tage abwesend war, nicht mal gesagt, daß Tom nicht der Verursacher des Schadesn war. Rabenmutter, die ich bin.

Letztens tat mir der große Zeh weh, als ich darüber nachdachte, was ihm wohl fehlen könne, fiel mir ein, daß ich weiland in Lobberich morgens mit Handtasche und Kaffeetasse in der Hand die Treppe hinunterstürzte und mir ebendiesen Zeh verletzte. Der verschreckte und damals noch recht junge Tom rief nach seinem Vater mit folgenden Worten: "Pappi, Pappi, die Mami ist die Treppe hinunter gefallen - und was das Allerschlimmste ist, die ganze Wand ist voller Kaffee."
Ansonsten war er jedoch von großem Nutzen, denn als Kind, das sich vorwiegend mit seiner Clique im Freien aufhielt, statt sich seinen Studien zu widmen, wußte er, an wen man sich in solchen Fällen wendet: "Da müßt Ihr zu Dr. X gehen, da gehen wir auch hin, wenn wir uns weh getan haben." Gesagt, getan... ein wahrlich guter Rat. Denn es war der Knochen im Zeh abgesplittert, der Nagel mußte gezogen und die Mutter zwecks Genesung für längere Zeit in die Horizontale verbracht werden. Ihr lautes Geschrei, wenn es besonders weh tat, quittierte der Vater mit folgenden Worten: "Schrei nicht so laut, die Nachbarn könnten meinen, ich verprügele Dich."

So - das nächste Fußballspiel steht an: mal gucken, was passiert. Bella wird sicher ein wenig betrübt sein, daß ihr Gastland sein Eröffnungsspiel verloren hat.

Demzufolge jetzt mal Schluß für heute und vielleicht die nächsten Tage - aber ich melde mich bald wieder.

Es grüßt Klara

Montag, 28. Januar 2008

Jetzt ist es so weit.....

...hier sitze ich und muß noch so viel erledigen, zweimal packen, Schreibtisch aufräumen, ebenso die Küche und möchte dann in einem Tiefschlaf versinken, der mich erst wieder aufwachen läßt, wenn alles vorbei ist und vergessen, daß sich fremde Substanzen im meinem Bein eingenistet haben. Gelenkigkeit wieder hergestellt und der Sommer ins Land gezogen ist. Ich sage dann mal tschüss und bin weg wegen Knie...

Bis dann grüßt Klara.

Donnerstag, 17. Januar 2008

Mannigfache Schreibübungen......

warten auf mich. Aber zuvor war Wichtigeres zu erledigen. Unser aller Liebling und jüngstes Familienmitglied Minka-Darling wird ein Jährchen und zwar Sonntag in einer Woche. Damit Minka eine Freude hat, habe ich gerade ein Packerl, welches hoffentlich rechtzeitig eintrifft, an sie auf den Weg gebracht. Dummerweise ist mir in das Packerl ein Beutelchen mit Pony-Perlen hineingerutscht, bei denen es sich um Kleinstteile handelt. Ich denke, Minka ist so lieb und reicht sie an Mutze zu weiteren Verwendung weiter. Bis man dann mal alles so beieinander hat, einen Karton, Geschenkpapier, Klebestreifen, Tesafilm, Grußkarte und Schreibutensil und nicht zuletzt einen Adressaufkleber, der sich bedauerlicherweise nicht bei meinen Sachen fand!!!! Er ist wahrscheinlich beim letzten Aufräumen entweder verlegt oder entsorgt worden. So ist es immer mit dem Aufräumen. Man findet danach nichts wieder. So suche ich derzeit ein Medikament, das ich einmal monatlich zu mir nehmen muß, und zwar am 15. - nun ist es seit Jahren erstmals weg. Einfach weg. Wo es doch immer auf meinem Schreibtisch stand und heute schon der 17. ist. Das neue Jahr hat es arg eilig, finde ich.
Dann hat sich Rolchen. der Hobby-Thai, den man dort Loland nennt, gemeldet, er ist besorgt, weil er so lange nichts von mir gehört hat. Er schilderte seine Erlebnisse dort an Weihnachten und Silvester, Weihnachten hat er in der Familie einer seiner beiden Frauen verbracht, und zwar der Nebenfrau. Es sei sehr lustig gewesen und so gar nicht weihnachtlich, was man ja verstehen kann, weil dort Weihnachten nicht gefeiert wird. Zu Silvester ist er wieder mit der Familie zusammen gewesen - Fahrt zu einer Bucht mit vielen Inseln, alle aus Kalkstein und in ganz bizarren Formen. Mit einem Fischerboot ging es zu einer dieser Inseln, und dann mit Schlauchbooten in eine der Höhlen, die sich plötzlich öffnete und auf einen kleinen See mit ringsum steil bis in den Himmel aufragenden Kalksteinfelsen führte, was er wildromantisch fand. Ich sollte ihm heute auch noch schreiben. Es ist so lieb, daß er sich Sorgen macht.

Es gibt einen neuen Blog, in dem werden die köstlichsten Mahlzeitenpläne veröffentlicht, ich habe mal angefragt, ob man etwas ab haben kann, allerdings bislang noch nichts bekommen. Deshalb muß ich mich gleich auf mein frisches selbst gebackenes Brot stürzen, Ich gebe jetzt immer ein Tütchen Sauerteigpulver zusätzlich hinein, dann hält es sich besser.

Wenig später kann ich jetzt nach vollendetem Genuß mitteilen, daß das Brot wirklich köstlich schmeckt, sowohl mit Schinken als auch mit Käse.

Als die kleine Bella und ihre erste große Liebe, das liebe, liebe Peterchen, einst den Laufstall teilten, wurden in unserer Küche Weihnachtskekse gebacken, an deren Herstellung sie aus angemessener Entfernung teilnahmen, während die größeren Kinder, nämlich Stefan, Anna und Franzi eingehüllt in lange Schürzen in der Küche helfen durften. Nun, das Backen mit Kindern wurde Tradition. Jahre später fand sich der kleine Tom mit Kindertisch und Kinderstuhl samt einer Küchenschürze in der Küche und durfte helfen, Kekse zu backen. Besonders begeistert hat er den Pinsel mit dem Schokoladenguß geschwungen und sich und die Plätzchen reichlich verziert. Letztens hat er wiederum und nunmehr sehr erwachsen mit seinem Helenchen zu Weihnachten gebacken. Auch bei den anderen Enkeln ist das Backen gang und gäbe. Hübsch ist es, wenn man ab und an einen Kuchen geschenkt bekommt, wie zum Beispiel von Blitz und Potz vor einigen Jahren. Rickchen hat auch schon gebacken. Und Mutze und Mosche haben zu einem runden Geburtstag ihrer Großmutter einen selbst gebackenen Kuchen beigesteuert. Damals spielte Minka noch auf der Wolke, auf der unsere Kinder mit Lego spielen, bis sie zu uns auf die Welt kommen. Nun wird Minka schon ein Jahr alt, und ich bin ganz sicher, es wird auch ein bunter, schöner Kuchen für sie gebacken mit viel Schokolade, die sie so gerne ißt.
In diesem Sinne grüßt Klara

Montag, 14. Januar 2008

Alea iacta sunt ....

... oder vorbei ist vorbei. Und sie ist getroffen. Nämlich die Entscheidung, wie es mit meinem, nämlich Klaras, Knie weitergehen soll. Heute in der Klinik Punkt 12.30 h wurde ich vom Chef der Abteilung empfangen, und wir haben einen entsprechenden Plan entworfen. Ende offen, bzw. darf ich mich als Überraschungsei fühlen, wenn ich aus der Narkose erwache. Denn dann erst werde ich erfahren, ob entweder nur repariert worden ist, was minimalinvasiv zu regeln war, oder es ist offenkundig geworden, daß zum Messer gegriffen werden mußte, um Gelenkteile auszutauschen. Ob es dann vorbei ist mit dem Müßiggang??? Und ich endlich Graz und Umgebung etwas näher kennen lernen werde???

Hoffentlich hat sich der ganz reizende, charmante und liebenswürdige Arzt nicht mit seiner Diagnose vertan, wie weiland il Dottore Truffi im hübschen italienischen Ranco, wo ich mit heftigen Leibschmerzen zusammenbrach. Anna und Franzi waren noch sehr klein, Signora Maria, die Haushaltshilfe ausnahmsweise bei ihrer Verwandtschaft in den Bergen, HP im Tütut (von Bella wurde später das Institut so genannt) und ich lag jammernd im Bett umgeben von lebhaften Kleinkindern. Oben erwähnter Dottore Truffi (nicht zu verwechseln mit dem Elefanten Tuffi, der etwa zeitgleich in Wuppertal aus der Schwebebahn fiel) verordnete zwecks Erstellung seiner Diagnose 24 Stunden Fasten, um dann eine strenge Diät zu befehlen mit dem Hinweis, falls ich meinen Blinddarm behalten wolle, müsse dies so sein. Das bedeutete für mich, nachdem ich wieder auf den Beinen war, 4 verschiedene Mahlzeiten zu kochen, eine normale für HP, ein Gericht aus verschiedenen Gemüsen mit Fleischeinlage für Anna, ein Breichen für Franzi und Diät für mich.... Da man für Anna häufig mehrere Gerichte anfertigen mußte, weil sie sich strikt der Nahrungsaufnahme entzog und man befürchtete, sie könne verhungern, war die Anzahl der schmutzigen Kochtöpfe groß. Meine Lust, für mich selbst auch noch Diät zu kochen, ging tatsächlich gegen Null. Demzufolge nahm ich mental Abschied vom Blinddarm und wieder normales Essen zu mir. Erfreulicherweise darf ich kund tun, daß sich derselbe noch heute am angestammten Platz befindet. HP hatte mir übrigens in rührender Besorgnis ein Nachschlagewerk der Inneren Medizin ins Bett gereicht, damit ich nachschauen konnte, was mir denn fehlte. Aber auch ich fand nichts Passendes.

Inzwischen sind meine Gedanken und ich wieder im Jetzt angekommen, denn erste am Tag der Operation selbst werde ich ins Krankenhaus aufgenommen und bis dahin wird noch allerlei zu regeln sein, denn möglicherweise steht mir eine längere Abwesenheit von daheim bevor. Falls es zur großen OP kommt, schließt sich ein Aufenthalt in einer Reha-Klinik an. Das bedeutet arbeiten, arbeiten, arbeiten..... wofür ich mich jetzt schon einmal auf Vorrat erholen werde.

Drum grüßt Klara für heute.

PS : Dr. Motte hat mit Vergnügen festgestellt, daß es jetzt hier ein Forum für Seinesgleichen gibt und wirft mal ein freundliches Wauwau in die Runde. Es geht ihm bei Lisa und Emma sehr gut. Er sah mächtig gepflegt und proper aus, als er mich neulich besuchte. Und ist gerne wieder mit nach Düsseldorf gefahren. Da war Klara recht traurig.

Montag, 7. Januar 2008

Geschafft......

nur wenig später ist es mir gelungen, den Recorder fertig zu programmieren. Er empfängt jetzt die Informationen zu den einzelnen Sendungen, die dem angelegten Profils entsprechend angekündigt werden. Die gewünschten Sendungen können dann zur Aufnahme eingeplant werden. Sicherlich werde ich kaum schlafen heute Nacht, weil ich das alles beobachten muß.

Ach, was bin ich stolz auf mich........ ohne jegliche Hilfe ist es mir gelungen, das Gerät zu bändigen.

Begeistert grüßt Klara mit den besten Wünschen für eine gute Nacht....

Sonntag, 6. Januar 2008

Ein Jahr später.....

Ich habe schon verstanden, Franzi und Frau_Mahlzahn, und komme schon herbei gerannt. Schließlich liegen ja ganz viele Feiertage und ein Jahreswechsel zwischen meinem Abschiedsgruß und heute. Da bin ich wieder und wünsche allen ein gutes, erfolgreiches, fröhliches, glückliches Jahr.
Wenn einer eine Reise tut, kann er in der Tat einiges erzählen, denn erwähnenswert war mein Flug von Düsseldorf nach Graz über Wien zu später Stunde allemal. Es waren nämlich kaum mehr Menschen unterwegs und Flughafen und Flugzeuge waren erstaunlich leer. Ich hatte Platz ohne Ende und konnte mich recken und strecken wie ich wollte. Vor dem Abflug allerdings hatte es wohl Regen gegeben und gewissermaßen Blitzeis auf dem Flugzeug, das abgetaut werden mußte. Und wie der Captain nicht umhin konnte anzumerken, war Düsseldorf nicht darauf vorbereitet. Es dauerte eine Weile, bis man starten konnte. Da kam mir mein allererster Flug ins Gedächtnis. Es war im Frühjahr 1957, als ich mein Praktikum in Paris absolvierte. Ich hatte eine heftige Erkältung und meine mütterliche Kollegin, Mme. Maillard, stellte fest, daß „la petite Claire" mit einer solchen Erkältung nach Hause zu Maman gehörte. Gesagt getan, sie ergatterte durch Beziehungen noch einen Flug am Nachmittag, packte mich in ein Taxi und schickte mich zum Flughafen. Damals war Orly noch ein kleiner und leicht zu überschauender Flughafen. Das Flugzeug wurde zwar bestiegen, jedoch nicht gestartet. Alle Passagiere wurden gebeten, es wieder zu verlassen, man habe einen Motorschaden, der behoben werden müsse...... oh, Schreck....... inzwischen wartete Johannes in Düsseldorf auf sein Kind, nämlich mich, vergebens. Er fuhr erstmal wieder nach Hause, um es später noch einmal zu versuchen. Diesmal mit Erfolg. Zu Hause wurde ich ins Bett verfrachtet und mit heißer Zitrone versorgt. Am nächsten Morgen war ich fit genug, um auf die Kö zu eilen und mir dort die Haare schneiden zu lassen. Sonntags abends ging es nach herrlichen Stunden daheim wieder nach Paris zurück. Diesmal war heftiger Sturm, von dem ich allerdings nichts merkte, da ich mir das köstliche Essen zu Gemüte führte und den Steward damit sehr verblüffte, weil außer mir kein Mensch im Flugzeug aß. Der Platz in der ersten Reihe ist halt sehr nützlich, da merkt man nicht, was hinten passiert. Ich merke an, daß man seinerzeit während eines Fluges die allerköstlichsten Mahlzeiten bekam. Angst hatte ich damals wohl nicht.
Von den Weihnachtstagen in Graz vermag ich zu berichten, daß es eine wunderschöne Zeit war, die ich dort verbringen durfte. Die Kinder waren entzückend, sehr zufrieden und mit Weihnachten und ihren Packerln beschäftigt. Die Anzahl der Geschenke war limitiert. Erst hieß es, zwei Packerl für jeden. Das ließ sich jedoch nicht einhhalten, denn bei einmal Eltern und zweimal Großeltern zählte man drei Packerln pro Nase, wobei sich in manchem Packerl auch ein größeres Gemeinschaftsgeschenk versteckte. Die Geschenke wurden einzeln und der Reihe nach überreicht und jeweils unter dem Beifall der anderen Familienmitglieder ausgepackt. Diesen Brauch kannte ich nicht, Bella hat ihn in ihrem Highschooljahr in Maryland kennen gelernt. Vor der Bescherung hatte sich die ganze Familie im Schlafzimmer der Eltern versammelt, wo sie, nämlich Bella, eine Geschichte vorlas aus „Vorsicht, die Herdmanns kommen!" Dann wurde gesungen und trompetet. Vorher bei der Krippenfeier, die am Nachmittag stattfand, haben die Pfarrkinder musiziert - und unser Mutzelein hat standhaft mehrfach ihr „Oh, du Fröhliche...." trompetet. Natürlich waren wir sehr gerührt. Sie ist wirklich ein einsatzbereites Kind. So war sie an drei Tage mit den Sternsingern bei eisiger Kälte unterwegs. Am Mittag brachte sie ihre Gruppe zum Essen mit, es waren nette Kinder, mit denen sie zusammen war. Nach einigen Tagen war die schöne Zeit in Graz für mich vorbei. Der Rückflug verlief problemlos, ich hatte das Flugzeug fast für mich allein. Außer mir verteilten sich noch 5 weitere Fluggäste auf die vorhandenen Plätze, eine Stewardess sorgte für unser Wohl, Der Koffer war ganz erstaunlicherweise bereits vor mir im Flughafengebäude und hatte das Vergnügen mehrfach auf dem „Fördermittel" durch die Gegend gefahren zu werden.
Tom der die Tage hier im Haus verbracht hatte, hatte kurz vor meiner Abreise in Graz noch telefonisch gebeichtet, daß er in der Küche gezündelt und ein Feuerchen entfacht hatte. Aber erstaunlicherweise hat er alle Spuren beseitigt, und ich hätte es gar nicht gemerkt, wenn er sich nicht bekannt hätte.
Die Reise nach Nauheim verlief problemlos, ich bin vorher immer ein bißchen bang, aber es war trotz ekligem Regen eine schnelle Fahrt. Auch dort war es sehr schön und gemütlich und auch lecker. Sylvester wurde es für mich gemischt, denn mir wurde übel, was ich zunächst nicht zur Kenntnis nahm, weil ja ein opulentes Abendessen anstand, dem ich auch gerne zusprach. Das ging dann auch nur bis zum Neujahrsmorgen gut. Da hatte es mich erwischt, und ich ward bettlägerig und die Keramikabteilung mein bevorzugter Aufenthaltsort. So verschob sich die Rückreise um einen Tag, und Anna, mein Kind, befand dankenswerterweise, daß ich nicht selbst nach Hause fahren könne. So brach die ganze Familie mit zwei Autos auf, und wir hatten hier noch eine schöne Zeit zusammen. Rickchen war eine große Freude und sehr um seine Großmutter bemüht, ebenso wie seine Eltern. Ach, war das schön, wieder mal so umsorgt zu werden. Da weiß man plötzlich, was man vermißt, wenn man auf einsamem Posten kämpft. Der Aufenthalt bei meinen beiden Töchtern und ihren Familien hat mich sehr belebt. Seither bin ich fröhlich und entspannt, obwohl ich in der nächsten Woche eine Entscheidung treffen muß, wie es mit meinem Knie weiter gehen soll. Dieses Wochenende habe ich mir noch zum Rasten und Genießen gegönnt. Montag geht es mit dem Zahnarzt weiter. Dienstag und Freitag muß ich je eine Bridgeeinladung geben. Doch seit gestern bin ich stolze Besitzerin eines DVD-Recorders, der mich seit nunmehr 48 Stunden in Atem hält. Ich hatte Lust auf ein viertes Packerl. Ganz beherrsche ich den Apparat noch nicht. Eigentlich sollte man eine Art Fernsehillustrierte empfangen, aus der heraus man die Aufnahme programmieren kann. Aber diese Funktion entzieht sich meinem Zugriff. Sollte sich jemand da auskennen, wäre ich für einen Hinweis dankbar. Irgendwie klappt es mit der Übertragung der Daten nicht.
So, liebes TB, das war es dann mal, jetzt bin ich ja wieder da und kann mich jederzeit äußern. Nun bist Du im Bilde und schöne Erinnerungen sind aufgezeichnet. Für den Fall, daß ich mal etwas vergesse. Aber wie man sieht, kommen bei der Aufzeichnung Erinnerungen aus den Tiefen der Vergangenheit zurück.

Ich danke allen meinen Kindern für die Mühe, die sie sich mit mir gegeben haben und grüße in diesem Sinne.

Klara.