Montag, 1. Juni 2009

Die Katzensaga

Komme ich in die Küche, Mittagsmahlzeit ordnungsgemäß verzehrt, jedoch noch ein Gelüst, nämlich die Rolle Ziegenkäse, die bereit lag, um eventuell als Beilage zum Blumenkohl und Resten meiner neuesten Lieblingsmahlzeit zu dienen. Allerdings fand ich inmitten der wenig ordentlichen Küche Kater Tini am Boden über die Rolle Ziegenkäse gebeugt, im Fressen versunken, keine Notiz von der Welt nehmend..... Ich hoffe, daß sein Mägelchen nicht allzu strapaziert wird.

Und so glaube ich, daß es endlich Zeit wird zu erzählen, wie die kleinen schwarzen Kater zu uns ins Haus kamen. Das war nämlich so:

Tom, der mal wieder bei mir untergekommen war, hat Freunde, deren Mutter eine Katzenzucht betreibt, es geht um Norwegische Waldkatzen. Da gab es gerade einen neuer Wurf. Also fragte Tom nach, ob ich eine Katze möge. Ich mochte nicht, ganz besonders mochte ich keine Zuchtkatze. Ich hatte immer die Katze Taiga im Kopf, die bildschön war, bis auf ihr Schielen, dafür jeck, wie es hier im Rheinland heißt, jeck ohne Ende. Auch Nicolas Katzen waren von edlem Geblüt, aber ansonsten unerträglich, nicht einmal sauber. Lange Haare und nicht immer stubenrein, das war ein schreckliche Mischung. Langsam, ganz langsam reifte dann doch der Entschluß, ein Kätzchen ins Haus zu holen. Leider gab es Jakob nicht mehr, der regelmäßig Nachkommen produzierte. Jakob sollte seinerzeit eigentlich die Ratten im Betrieb bändigen und war als Kater gedacht. Das war ein Irrtum. Was mag wohl aus ihm geworden sein???

Nochmal also: ich wollte ein Kätzchen, nach Möglichkeit zwei, ein Pärchen, aber wie dran kommen? Außerdem war mir klar, daß durch den angedachten Familienzuwachs meine Mobilität stark eingeschränkt würde. Macht nichts, dachte ich, meine Reiselust ist aus bestimmten Gründen eher eine Unlust. Mit den Jahren wird man auch immer träger, ich wenigsten. In den Supermärkten studierte ich die schwarzen Bretter, es wurden allenthalben Katzen angeboten. Bis ich auch im Bio-Laden einen Anschlag fand: junge Kätzchen abzugeben, u.a. zwei Glückskatzen. Ich wollte schon immer gerne eine Glückskatze haben, man kann ja nie wissen. Gesagt getan, ich dachte zu Hause noch etwas, jedoch nur wenig, nach und meldete mich unter der angegebenen Telefonnummer, um zu erfahren, daß die Kätzchen noch zu haben seien, bis auf eines. Ich fuhr also dorthin, hübsches Haus, nette Leute, die jungen Katzen, noch ganz winzig, mitten ihm Wohnzimmer. Die Glückskätzchen waren schon vergeben, aber die beiden schwarzen Kerlchen zu haben. Ein Pärchen!!!! Ich vergab die Namen Kasimir und Katinka, legte pro Tierchen € 50,-- auf den Tisch, und sie waren mein, allerdings konnte ich sie noch nicht mitnehmen, sie waren kaum größer als eine Hand, auf der sie ausreichend Platz fanden. Sie brauchten ihre Mama noch. Drei Wochen später war es soweit. Ich durfte sie abholen. Vorher wurde die ganze Aussteuer, die sie benötigten, erworben sowie auf dem Weg dorthin noch ein Transportkorb, in welchem ich sie nach Hause trug. Allerdings hatte sich inzwischen herausgestellt, daß Katinka ein kleiner Kater war... Naja, macht nichts. Hier angekommen, stellte ich den Korb ins Wohnzimmer, nach einer Weile spazierte ein kleines, aufrechtes Kerlchen aus dem Korb und schaute sich staunend um. Ich bin heute noch ganz gerührt, wenn ich an dieses, sein erstes Auftreten in der fremden Umgebung denke. Das war Tini, Kasi zog etwas später nach.

Und so begann unser gemeinsames, nicht endenwollendes Abenteuer. Es ist noch hinzuzufügen, daß Katinka jetzt Konstantin heißt. Beide Kater sind schwarz und kaum von einander zu unterscheiden. Wenn man sie rufen wollte, mußte zunächst sortiert werden, um welchen von beiden es sich gerade handelte, um dann den passenden ziemlich langen Namen auszurufen. Das war mühsam und klappte nicht immer. Also wurden zunächst die Namen gestutzt, Kasi und Tini werden sie seither genannt. Unterscheiden kann man sie inzwischen einmal daran, daß Tini etwas zierlicher als Kasi ist, dafür aber fast doppelt so frech. ABER er hat auch etwa drei weiße, borstenartige Haare auf seinem schwarzen Rücken, und sein Bäffchen unterscheidet sich von Kasis Bäffchen, beide haben nämlich von Mutter Natur einen reizenden weißen Halsschmuck mit auf den Weg bekommen.

Das sind meine beiden süssen neuen Hausgenossen, und was mir gar so gut gefällt: ich muß keine Selbstgespräche führen, ich erzähle einfach mit den Katzen.....

und mit Dir, mein liebes TB, Du bist geduldig, akzeptierst meine häufig ausschweifenden Gedanken ohne Murren.

Dann mal bis bald - meint Klara

Keine Kommentare: