Dienstag, 26. Mai 2009

Ein kurzes Wiedersehen...

mit Bella, Heinrich und den lieben Kleinen stand in der letzten Woche an. Sie waren über Nürnberg herbeigereist. Grund war die Taufe eines neuen Familienmitgliedes von Heinrichs Seite. Ein kleiner Mathias - Sohn von Heinrichs Schwester und Yves aus Frankreich. Am Sonntag sind sie via Senckenbergmuseum wieder nach Graz gereist. Minka sollte mit dem Reich der Dinos bekannt gemacht werden.

Der Aufenthalt der Mahlzahns bei mir war eine ganz große Freude und sehr vergnüglich, die Kinder waren munter und liebenswert. Die kleine Minka war herangewachsenen, babbelte munter und war ganz besonders bezaubernd. Es war saukomisch, wie sie bei Tisch, auf ihrem Stuhl stehend oder kniend mit toternstem Gesichtchen ganz, ganz leise "Seise" sagte. Als man ihr die Aufmerksamkeit schuldig blieb, wiederholte sie sich, bis die Eltern das Ungeheuerliche beiläufig zur Kenntnis nahmen. Man sagt, sie gucke sich alles von ihren großen Geschwistern ab. Mutze und Mosche waren ganz entzückend, sie hatten ihren Spaß am Tonpapier, aus und auf dem sie schöne Bilder klebten, Mosche fertigte einen Chinesen, Mutze hingegen mit bewundernswerter Geduld einen Drachen. Kleine Kunstwerke.

Eine besondere Attraktion waren der irrtümlich angeschaffte Massagesessel und der Strandkorb.

Die Katers waren etwas verwirrt ob des Besuches und immerzu in Deckung. Schade eigentlich, aber sie sind halt so fixiert auf mich und sehr vorsichtig, wenn Besuch da ist. Dafür haben sie mich auch nachts wieder drangsaliert, bis ich gegen 4 Uhr auf die gute Idee kam, sie in ihr Zimmer zu verweisen. Sie küssen mich, sie umarmen mich, sie liegen auf, unter, neben mir, manchmal schlafen sie eine kleine Runde, um dann mit ihren Liebkosungen wieder von vorne zu beginnen. Auch die Katze Taiga, von der später noch die Rede sein wird, kam gerne ins Bett. Allerdings war sie weniger zappelig als Kasi und Tini. Sie kroch gerne in den Bettbezug bis zum Fußende und schlief dort ein.

Die erste Katze, mit der wir zu tun hatten, war eine halbwilde Katze in Italien. Sie kam gelegentlich, ließ sich füttern und streicheln, kam auch ins Haus und schaffte es bis in Bellas Reisebettchen. Ich fürchtete seinerzeit, sie wollte dort ihre Jungen bekommen. Das ist dann allerdings doch nicht passiert. - Die zweite Katze, die bei uns lebte, war die Katze Taiga. Sie war eine leicht hysterische Siam und kam rein zufällig zu uns. Bella nahm zu der Zeit in der Schule die Haustiere durch, und offensichtlich hatten alle ihre Klassenkameraden irgendein Tier zu Hause. Ihrem Wunsch nach einem Streifenhörnchen konnte ich nicht nachkommen, ich fand diese Tiere zu häßlich. Wenig sensibel hatte ich den Wunsch nach einem Tier nicht so ernst genommen, als ich am Sonnabend mein Kind traurig sagen hörte: "und nun muß ich Montag in die Schule gehen und habe wieder kein Haustier!" - Kurzentschlossen griff ich zur Samstagszeitung, seinerzeit schlossen samstags alle Geschäft um 13.00 h und für den Gang zur Tierhandlung war es zu spät. In der Zeitung war besagte Taiga inseriert mitsamt "Gepäck", sprich Körbchen, Katzentoilette und was sonst noch so dazu gehört. All dies war für den stolzen Preis von DM 300,-- zu haben. Es versteht sich von selbst, daß meine kleine Bella am Montag in der Schule berichten konnte, daß sie ein Haustier habe. Die Katze Taiga hat uns oft in Atem gehalten, sie schaukelte gerne in den Gardinen, brachte die von mir zwar eigenhändig, dafür nicht ganz stabil angebrachten Regale zum Einsturz, bohrte genüßlich Löcher in die Wände, stieg dem Großvater auf die Schulter, wenn dieser Tee bereiten wollte und suchte auch gelegentlich das Weite über den Dächern von Düsseldorf. Ich kann mich auch erinnern, daß sie ihre Nahrung gerne an die Wand warf und wartete, bis diese wieder herunter fiel. Einmal haben wir sie mit nach Buchenau genommen, sie schrie während der ganzen Fahrt, sowohl hin als auch zurück. Ausgestattet mit einem grünen Halsband plus Leine wurde sie ein paarmal am Rande der Autobahn spazieren geführt, aber kaum war sie im Auto gelandet, ging das Geschrei wieder los. Insgesamt haben wir so 500 Kilometer zurückgelegt.
Im Kaufpreis inbegriffen waren übrigens auch Flöhe, die sie einschleppte und die den ersten Gang zum Tierarzt erforderlich machten. -Soeben ist mit lautem Gegacker der junge Kasi zum Fenster hereingeklettert. Jetzt muss ich nur noch sein Brüderchen einfangen, damit wir eine ungestörte Nachtruhe genießen können. Natürlich gönnt er mir nicht die Maus am Computer..... Er mußte sofort wieder im Aktenwust Platz nehmen und nach der Maus angeln.

Und was das Streifenhörnchen angeht, so konnte ich ihm nicht entkommen, Jahre später, Bella war inzwischen ein junges Mädchen und Tom etwa 5 Jahre alt, machten mich beide abwechselnd darauf aufmerksam, daß in unserem Garten ein Tierchen sei. Tom meinte, es sei ein ganz kleines Kaninchen, weit gefehlt, es war ein Streifenhörnchen, das das im Garten gelagerte Vogelfutter entdeckt hatte und sich daran gütlich tat. Natürlich mußte ich es einfangen, obwohl es mich in den Finger zwackte, konnte ich es vorübergehend in einem Vogelkäfig unterbringen. Am nächsten Tag wurde ein größerer Käfig angeschafft, und es hielt Einzug in Bellas Zimmer und wurde Janine genannt. Dummerweise war es nachtaktiv.

Jahre später - Tom war inzwischen etwa 9 Jahre alt, brachte er eine Ratte heim. Das war Susi. Gegen den ausdrücklichen Wunsch seiner Mutter, dieses Tier sofort aus dem Haus zu schaffen, hat er sie heimlich in seinem Nachtschrank einquartiert. Am nächsten Tag beugte er sich dem mütterlichen Diktat - er verkaufte Susi für DM 3,-- und ein T-shirt. Ich hegte die schönsten Hoffnungen, was seine Zukunft anging, da er solch merkantiles Geschick bewies.

Je länger ich schreibe, desto mehr Tiere kommen mir in den Sinn, die eine Weile unser Leben geteilt haben. Aber darüber zu berichten, ist es heute zu spät und für den geneigten potentiellen Leser möglicherweise zu langweilig.

Demzufolge werde ich jetzt Kater Konstantin einfangen und bei Gelegenheit weiter berichten.

Es grüßt Klara

PS für Bella, siehst Du, mein Schätzchen, so schnell kann demnächst sein......

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