Montag, 13. September 2010

"Früher Vogel fängt den Wurm."

Das war meine Antwort auf den Spruch des Tages, den Fränzi heute rund geschickt hat: "Die Gelassenheit ist eine anmutige Form des Selbstbewusstseins. (Marie von Ebner-Eschenbach)". Lasst uns anmutig den Tag beginnen!!

Die Türen des Nuckelchens öffneten aus heutiger Sicht verkehrt. Nuckelchen, so nannte ich das Autochen, das kam von "Nuckelpinne" - Gott waren wir damals noch jung. Am liebsten hätte ich es mit in die Wohnung genommen. Es musste seinerzeit in der Schweiz zugelassen werden und ich den dortigen Führerschein erwerben. etwa 9 Monate ist es gut gegangen, dann bin ich aufgefallen. Am Bodensee.... 6 Sachen musste ich ändern lassen, einmal die Blinker, einmal der Griff der Kofferklappe, man hätte sich daran verletzen können, irgendwas war mit den Rücklichtern, es mussten, glaube ich, zwei sein, den Rest habe ich vergessen. Seinerzeit gab es in der Schweiz schon eine Prüfung des Sehvermögens. Und da mein linkes Auge bereits damals nichts taugte, habe ich während eines Telefonates des Prüfers die ersten drei Zeilen der Sehtafel auswendig gelernt. Das war ihm fast noch zu wenig. Den Sehfehler hatte ich schon seit Geburt und nie anders sehen gelernt, demzufolge war ich nicht sonderlich behindert und durfte lt. Augenarzt Auto fahren, bis  unlängst das zweite Auge krank wurde. Beim Fahruntericht dort bemerkte der Fahrlehrer: "Das deutsche Fräulein fährt etwas verwildert."

Dieses Auto brachte ich mit in die Ehe und fürderhin wurde es auch von dem zukünftigen liebevollen Vater gefahren. Er nannte es Alpha Romeo quatre chevaux. Denn er selbst fuhr eine Alpha Romeo Giulietta, und AR war die Vertretung für Renault in Italien. So besass die ständig wachsende Familie zwei kleine Autos. Mit AR4CV fuhr man in die Schweiz, als man Anna erwartete. Sie kam dort zur Welt und wurde nach zwei Wochen mit dem kleinen Franzosen und einem Laissez-Passer in Italien importiert. Ein Jahr später hatte Fränzi das gleiche Vergnügen, leider fand Anna das so aufregend, dass sie ihren Mageninhalt während der Fahrt über Emilie ergoss. Wie schon berichtet, die Familie wuchs, die Autos  blieben klein. Eines Tages waren Anna und Fränzi mit mir in Düsseldorf bei den Grosseltern zu Besuch. Die Heimfahrt erfolgte per Nachtexpress mit Kurswagen nach Chiasso im Ersterklasseschlafwagen. Bella vermutlich auf dem Arm, Fränzi in der Tragetasche, Gepäck war vorher schon verschickt worden und erwartete uns in Chiasso. So auch der LV - dummerweise  hatte er am Bahnhof eine Bekannte getroffen, mit ihr gespeist und dabei  unsere Ankunft verpasst. Klagend zog ich mit den beiden Kleinen durch das Bahnhofsgebäude und fand ihn im Speisesaal. Ein Konflikt war geboren. Er hatte wohl auch nicht lange überlegt, wie umfangreich die zu transportierende Familie wäre und hatte seinen Zweisitzer für die Fahrt benutzt. Es wäre ein Unding gewesen, auch noch das Gepäck in diesem Fahrzeug unterzubringen. Der Konflikt drohte, sich zu verschärfen, demzufolge versprach der LV noch einmal zurück zu fahren, und das Gepäck dann mitzunehmen. Nun gut, leider ereilte mich während er noch unterwegs war, ein Anruf seiner Sekretärin: er verpasse gerade einen wichtigen Besuchstermin. 

Als wir uns von dem Nuckelchen trennen mußten, weil es leider einen großen und unstillbaren Appetit auf Öl hatte, bekamen wir den VW Brezelkäfer. Hier ist der Link zu einem solchen Auto, wie wir es erhielten, allerdings die abgebildeten Personen haben nichts mit uns zu tun. Der Zustand unseres "neuen" Autos war zum Glück erheblich besser als auf dem Link dargestellt.


Leider verschlang er meine bis dahin  eingezahlten und rückerstatteten Rentenbeiträge, wie auch die Auszahlung unserer Altersvorsorgebeiträge, die durch unsere Tätigkeit bei Euratom angewachsen waren, für den Hausbau in Mombello genutzt wurde. Fazit, damals haben wir das Geld gebraucht. Heute könnten wir es allerdings auch ganz gut gebrauchen.

Meint Klara und freut sich auf Kommentare von den geneigten Lesern


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