Dienstag, 7. September 2010

Gestern las ich

im Forum, wo  heftiger Zickenstreit tobte, und als sich die Wogen so einigermaßen geglättet hatten, den Beitrag von Heidi aus Berlin, die mit ihrem sehr krebskranken Mann einen Ausflug  in den Berliner Botanischen Garten unternommen hatte und begeistert berichtete. Lediglich ihr Mann hatte mit seinem Rollstuhl Probleme, sich einen Weg zu bahnen und auch etwas zu sehen, so voll war es. Da kam mir in den Sinn, dass auch wir hier über ein solches Kleinod verfügen und ich beschloss, das herrliche Wetter auszunutzen und mit dem Motte dorthin zu spazieren. Der Weg  ist allerdings etwas weit für ungeübte Beine, zumal man ihn ja auch wieder zurück laufen muss. Wobei man doch der Meinung ist, der Weg sei das Ziel, was insofern stimmt. als der Hund dabei ja mit seinem  Auslauf versorgt wird. Aber wie wird es nachher um den Rückweg bestellt sein????? Nun, darum würden wir uns später kümmern, dachte ich, Scarlett O'Hara im Sinn. Gesagt getan, ein Blick auf die Uhr ergab, daß der stündlich nur einmal fahrende Bus bald käme. Und auf ging es, wir konnten bis zum Sandberg fahren. Von da aus war es nicht mehr so weit. Wir schauten uns im Botanischen Garten um - zum Teil war er wunderschön, aber es gab auch Beete, die recht ungepflegt waren. Leider war unsere Kuhleshütte nicht mehr wiederzuerkennen. Platt  war alles, was einmal unser zu Hause war. Gut, dass der Vater das nicht mehr erleben muss.

Ein anschließender Besuch bei Kaisers bescherte uns ein Pfund Ochsenschwanz und eine liebe Sünde in Form eines halben Pfundes Leberwurst, dessen Opfer ich mittlerweile leider wurde, es war aber köstlich. Der Ochsenschwanz schmort derweil in der Küche vor sich hin, zum Mittagessen morgen. Der Weg zurück war der Schulweg von Bella und Tom und weiter ging es bis hin zum Zoo, von da in  die Straßenbahn für zwei Haltestellen und daheim waren wir wieder. Dann ging es der lieben Sünde ans Leder, genau genommen an die Pelle.

Die vielen Leberwurstbütterchen am heutigen  Nachmittag erinnerten mich daran, wie man Toms Kinderfrau regelmäßig bereits um zwei Uhr  mit demselben in der Küche finden konnte. Sie schmierte  ihm jeweils Butterbrote mit dem Hinweis, dass der Kleine doch solchen Hunger habe. Kurz vorher hatte derselbe noch am Familientisch jede Nahrungsaufnahme verweigert. Frau Sogar, so hieß die Dame, erfüllte Tom jeden irgendwie erfüllbaren Wunsch. Und der Aufforderung, das Kinderzimmer mit  Tom aufzuräumen, kam sie nach, allerdings indem sie seine Sachen unters Bett schubste. Mit dem Aufräumen war das immer so eine Geschichte. Selbst die in meiner Erinnerung mit einem kleinen Heiligenschein ausgestattete Bella mußte auf ihrem Bett einen Zettel finden: "Demnächst wirst Du Dein Zimmer nicht nur mit Piepschen (ich glaube zwar, es hieß anders) und Janine (oder war es Jacqueline???) teilen, sondern auch mit Ratten und Mäusen." Doch  das half wenig. Es war mit der Ordnung nicht so weit her.

Nun -  inzwischen vermute ich, die Gene schlagen zurück, wenn so etwas denn möglich ist. Seit ich alleine lebe, fällt es mir zunehmend  schwerer aufzuräumen...... und  Emilie wußte zu berichten, daß ich schon früher jeweils bei der Heimkehr aus dem Ausland die ganze Wohnung in ein Chaos  verwandelte.

In diesem Sinne  -  die Spülmaschine muß geleert werden, die Küche aufgeräumt, und all das, bevor ich gleich ins Bett gehe.

Das wäre es für heute - gute Nacht wünscht Klara

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